WIESAU. Sie kamen zu weiteren Gesprächen auf der bayerischen Seite zusammen: Vertreter der Fakultät für Maschinenbau an der Westböhmischen Universität Pilsen besichtigten diese Woche das Staatliche Berufliche Schulzentrum in Wiesau und informierten sich über die dortigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Vorausgegangen war dem Termin der Besuch einer Wiesauer Delegation in Pilsen.
Der Leiter des Berufsschulzentrums, Dr. Wolfgang Eckstein, und die Zukunftscoaches des Landkreises Tirschenreuth, Wolfgang Prebeck und Andreas Büttner, hatten unter Vermittlung von Markus Meinke von der Oberpfälzer Koordinierungsstelle der Europaregion Donau-Moldau bereits im Juni erste Kontakte nach Pilsen geknüpft. Ziel des damaligen Besuchs war es, die Möglichkeiten einer Kooperation mit der Westböhmischen Universität zu sondieren und mögliche Handlungsfelder zwischen beiden Einrichtungen zu ermitteln. Das Berufsschulzentrum Wiesau, das im Bereich der Metall- und IT-Ausbildung über eine der modernsten und vielfältigsten Einrichtungen in ganz Bayern verfügt, möchte im Rahmen der Europaregion Donau-Moldau künftig verstärkt grenzüberschreitend mit Hochschul- und Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten. So sollen neue innovative Ansätze in die Ausbildung junger Menschen einfließen und die Verbindung zwischen beruflicher und akademischer Bildung gestärkt werden.
Einen möglichen Ansatzpunkt hierfür bietet das Projekt „F1 in schools“, ein internationaler Technologiewettbewerb für Jugendliche, an dem man in Wiesau bereits erfolgreich teilgenommen hat. Im vergangenen Jahr konnten Schüler des Berufsschulzentrums mit einem selbstgebauten Rennwagenmodell den dritten Platz belegen. Durch eine Kooperation mit der Westböhmischen Universität möchte man mittels weiterer Technik- und Aerodynamikversuche künftig auf die Spitze des Siegertreppchens steigen. Dr. Ing. Milan Edl, der Dekan des Lehrstuhls für Maschinenbau an der Universität Pilsen, und seine Mitarbeiterinnen, Šárka Kuthanová und Michaela Ottová, zeigten sich bei ihrem Gegenbesuch vom Maschinenpark und den Computerräumen des Berufsschulzentrums, die von den Lehrkräften Andreas Büttner, Hartmut Seidler und Norbert Scharnagl vorgestellt wurden, sichtlich beeindruckt und bekundeten ihr Interesse an einer engeren Zusammenarbeit.
Beide Seiten kamen überein, sich im Herbst zu weiteren Gesprächen zu treffen, um konkrete Details ihrer Partnerschaft auszuarbeiten. Denkbar sind unter anderem Austauschprogramme für Schüler und Studierende sowie das Anfertigen von Bauteilen für wissenschaftliche Studien. Zunächst wird man sich jedoch Mitte September gemeinsam auf den „Tagen der Wissenschaft“ in Pilsen präsentieren. Dort soll auch das Rennwagenmodell aus Wiesau zusammen mit einem echten Boliden der Universität der Öffentlichkeit präsentiert werden.