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Jahrhundertereignis bringt Waldeck zum Klingen

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WALDECK. Am Freitag, den 24. Juli 2015 lässt Waldeck und Umgebung alles liegen und stehen, um sich ein Spektakel der ganz besonderen Art nicht entgehen zu lassen: den historisch wohl einmaligen Glockenschauguss am Fuße des Schlossberges.

 

Nach der Rekonstruktion bedeutender Teile der St. Ägidius-Kapelle soll eine neu gegossene Glocke den Schlossberg bald wieder zum Klingen bringen. Dem Heimat- und Kulturverein ist es hierfür gelungen, das Gießen der Glocke als Schauguss – und damit für die Menschen im Umfeld mit allen Sinnen erlebbar – zu arrangieren. Auf einer Wiese vor den Toren Waldecks und zu Füßen der Kapelle werden die Patres der Benediktinerabtei Maria Laach (Rheinland-Pfalz) das Unikat anfertigen. Ein historisches Ereignis für die gesamte Region verspricht der HuK: „Ein Glockenguss vor Ort ist regional bisher nicht bekannt und wird sicher so schnell auch nicht mehr vorkommen. Ein derartiges Spektakel dürfen sich weder Jung noch Alt entgehen lassen. Von diesem Ereignis werden mit Sicherheit auch noch unsere Kinder und Enkel sprechen“, betont stellvertretender Vorsitzender des Vereins Leonhard Zintl die Besonderheit.

 

Informatives, Meditatives…

Damit das Wochenende des Glockengießens möglichst viele anspricht, haben sich die Vorsitzenden Georg Wagner und Leonhard Zintl als Initiatoren ein ansprechendes Rahmenprogramm ausgedacht. So können sich Interessierte in einer eigens konzipierten Ausstellung über alle Details rund um den Waldecker Glockenguss sowie über die bewegte Geschichte der Burgruine mitsamt Ägidius-Kapelle informieren. Für besinnliche Momente sorgt eine geführte meditative Wanderung entlang des Marterlwegs, der erst im Oktober 2014 unterhalb des Schlossberges eingeweiht wurde. Pünktlich zum Glockenguss wird den Besuchern dann auch noch ein weiterer Burg-Stationen-Weg rund um den Schlossberg vorgestellt.

 

Liedermacher, Moderator…

Ihre musikalische Umrandung findet die Veranstaltung durch den bekannten Heimat- und Dialektmusiker Hubert Treml. Er besticht mit seinen ehrlichen und herzlichen Liedern in Mundart – vielleicht lässt er sich ja sogar ein „Waldecker Glockenlied“ einfallen? Es wäre nicht das erste Mal, dass Treml sein Publikum mit neuen Kompositionen überrascht. Die Veranstaltung gekonnt moderieren und in kurzweiliger, bewährter Manier umrahmen wird „OTV-Wetterfrosch“ Thomas Bärthlein.

 

...und der Glockenguss

Am 24. Juli gegen 19.30 Uhr bereiten die Patres des Klosters Maria Laach das große Schaugießen vor. Pünktlich zum Sonnenuntergang folgt das Highlight des Tages: Das glühend heiße Metall wird in Form gegossen – der lang ersehnte Wunsch nach einer Glocke für die St. Ägidius-Kapelle wird Wirklichkeit. Einen Durchmesser von rund 59 Zentimetern und ein Gewicht von circa 130 Kilogramm soll sie erreichen. Bereits am nächsten Tag legen die Fachmänner die Glocke frei und der erste Glockenschlag ertönt. Den letzten Schliff verpassen die Ordensleute dem „wohl ältesten Musikinstrument der Menschheit“ dann jedoch im Kloster.

 

Tribüne aus Baden-Württemberg bietet beste Sicht

Damit Groß und Klein den in der Region wahrscheinlich einmaligen Glockenguss auch bestens verfolgen können, hat der Heimat- und Kulturverein eine mobile Stahltribüne organisiert, wie sie normalerweise auf Großkonzerten oder Motorsport-Veranstaltungen Verwendung findet. „Damit schaffen wir es, möglichst vielen Menschen einen freien Blick auf den Guss zu ermöglichen. Rund 1000 Sitzplätze wird die professionelle Tribüne bieten. Wer also ganz vorne dabei sein will, darf sich rechtzeitig eine Sitzplatzkarte sichern“, zeigt sich Leonhard Zintl zufrieden und setzt auf die Neugier der Bürger. „Solch ein Jahrhundertereignis sollte sich eigentlich niemand im Umkreis entgehen lassen, das wird es so schnell kein zweites Mal geben“, Zintl weiter.

 

Erster Glockenschlag und festliche Glockenweihe

Am darauffolgenden Tag, den 25. Juli, wird die frisch gegossene Glocke bereits angeschlagen – Punkt 12 Uhr soll sie zum ersten Mal erklingen. Umrahmt von einem Weißwurstfrühstück sind auch bei der Freilegung und dem anschließenden Anschlagen Besucher gerne gesehen und erwünscht. Die festliche Glockenweihe findet sechs Wochen später, am 30. August, statt. Zum ersten Mal seit über 220 Jahren wird dann wieder das Klingen der eigenen, neu gegossenen Glocke die revitalisierte St. Ägidius-Kapelle und den Schlossberg über Waldeck beleben.

 

Vorverkauf bereits gestartet

Wegen des zu erwartenden regen Interesses, sollten sich Besucher rechtzeitig ihre Tickets für die Abendveranstaltung am 24. Juli sichern. Die Karten für den Glockenschauguss sind über das Portal www.nt-ticket.de zum Kurs von nur zwölf Euro erhältlich – ein kleiner Obolus in Anbetracht eines Jahrhundertereignisses.

 

Weitere Infos und Neuigkeiten zum Glockenschauguss beim Heimat- und Kulturverein Waldeck e. V. unter www.markt-waldeck.de

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