TIRSCHENREUTH. Der Tirschenreuther Stadtrat hat in seiner gestrigen Sitzung mit Mehrheit beschlossen, das Freibad in der diesjährigen Saison für die Öffentlichkeit nicht mehr zu öffnen. „Die Sicherheit kann nicht gewährleistet werden. Somit stehe ich zu 100 Prozent hinter dieser Entscheidung, hat doch für mich persönlich im Hinblick auf die aktuelle Pandemie-Situation der Schutz des Lebens und der Gesundheit nicht nur der Badegäste, sondern aller Bürgerinnen und Bürger weiterhin höchste Priorität“, so Bürgermeister Franz Stahl.
Leiter der Stadtwerke gegen generelle Öffnung
Stadtwerke-Leiter Thomas Kraus hatte in einer im öffentlichen Teil der Stadtratssitzung vorgestellten Präsentation eindrücklich auf die mit einer generellen Öffnung des Freibads verbundenen hohen Risiken für die Gesundheit der Besucher und Mitarbeiter auch mit vorhandenem Hygiene- und Schutzkonzept hingewiesen. Aktuell, infomierte Thomas Kraus, lägen aber noch gar keine klaren Vorgaben zu Hygiene- und Schutzmaßnahmen für das zwingend notwendige Konzept vor. Klar sei aber, dass die Stadtwerke alleine für die technische Vorbereitung des Freibades bis zu vier Wochen benötigen würden. Dazu kämen noch Unabwägbarkeiten wie die notwendige Bereitsstellung von zusätzlichem Personal – insbesondere im Hinblick auf Sicherheitkräfte und Reinigungskräfte – oder die Beschaffung von Hygienemitteln und Einbauten. Die deutliche Beschränkung der Besucheranzahl und die zwingend notwendige Erfassung der Kontaktdaten der Besucher könnten wahrscheinlich, führte der Stadtwerkeleiter weiter aus, nur mit einer Online-Reservierung der Eintrittskarten sichergestellt werden. Er könne ebenso jetzt schon mit Sicherheit sagen, dass bei einer eventuellen Öffnung dann in jedem Fall viele Attraktionen wie beispielsweise die große Rutsche, die Sprunganlage und die Schildkröte nicht zur Verfügung stehen würden. Ebenfalls nicht die Dusch- und Umkleidebereiche im Innenraum. Unter Abwägung aller Umstände spreche er sich, positionierte sich Thomas Kraus deutlich, aber ganz klar gegen eine Öffnung für die Öffentlichkeit aus, da die Gesundheit und Sicherheit der Besucher und Mitarbeiter an erster Stelle stehe.
„Die für eine Öffnung notwendige, zwingende Voraussetzung, die Hygiene- und Schutzmaßnahmen vollumfänglich, dauerhaft und ohne Ausnahmen in der betreiblichen Praxis umzusetzen, ist aus Betreibersicht nicht möglich“, resümierte Thomas Kraus.
In zahlreichen Redebeiträgen äußerten sich die Mitglieder des Stadtrates quer durch alle Fraktionen anschließend sowohl zustimmend als auch ablehnend zur empfohlenen Schließung des Freibades. Zwölf Stadträte stimmten schlussendlich für die grundsätzliche Schließung des Freibades in dieser Saison, neun dagegen.
Trainingsmöglichkeit für TSC
Des Weiteren stimmte der Stadtrat ohne Gegenstimme zu, dem Tirschenreuther Schwimmclub (TSC) im Freibad den Trainingsbetrieb zu ermöglichen. Ausschlaggebend dafür war das sehr gut ausgearbeitete Hygiene- und Schutzkonzept des Vereins, der vollverantwortlich für dessen Umsetzung sorgt. Die Stadtwerke stellen ein Schwimmbecken bereit und gewährleisten die Wasserqualität. „Der Stadtrat hat sich nach reger Diskussion einstimmig für die Ermöglichung des Trainingsbetriebes für den TSC ausgesprochen. Dies begrüße ich ebenfalls sehr, ist doch die Bereitsstellung dieser speziellen Trainingsmöglichkeit die Voraussetzung, sich auch weiterhin bundesweit auf höchstem Niveau mit anderen Clubs zu messen“, so Bürgermeister Franz Stahl.
Saisonkarten und Gutscheine
Bereits erworbene Freibad-Saisonkarten und Gutscheine behalten ihre Gültigkeit für die Saison 2021 oder können wahlweise zurückgegeben werden. Die Rückgabe ist in den Geschäftsräumen der Stadtwerke in der Bahnhofstraße 17 möglich.