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Tourismus in Ostbayern und Oberösterreich: Weichenstellungen für eine "grenzenlose digitale" Zukunft

|   Regensburg

REGENSBURG. (obx) - Digitalisierung ist ein Kernthema im Tourismus. Im Interreg-Projekt zur Digitalisierungsoffensive Ostbayern-Oberösterreich arbeiten nun Ostbayern und Oberösterreich zusammen. Gemeinsam wollen die Akteure die digitale und grenzübergreifende Darstellung touristischer Leistungen verbessern und die digitale Fitness der Leistungsträger stärken. Das Projekt läuft bis August 2026 und hat ein Budget von rund drei Millionen Euro; drei Viertel davon kommen aus europäischen Fördermitteln.

"Das Ziel ist eine nachhaltige digitale Tourismusentwicklung", sagt Landrat Thomas Ebeling, Präsident des Tourismusverbandes Ostbayern. "Ostbayern und Oberösterreich sind reich an touristischen Attraktionen und Angeboten. Doch oft sind diese digital nicht präsent oder online buchbar. Das ist heutzutage aber extrem wichtig für den Erfolg im Tourismus", so Ebeling.

Der Tourismus kennt keine Grenzen: Alle Urlaubs- und Freizeitangebote bereichern sich gegenseitig. Darüber sind sich die Projektpartner einig. Schätzungsweise 12.000 touristische Leistungsträger gibt es in den meist ländlich geprägten Regionen Ostbayerns und Oberösterreichs. Für Ebeling ist dies ein klarer Auftrag: "Unser gemeinsames Ziel ist, gerade unsere kleineren Gastgeber und Erlebnisanbieter in den digitalen Herausforderungen zu schulen und zu unterstützen - bis hin zur Onlinebuchbarkeit. Und das über die gemeinsame Grenze hinweg."

Die Herausforderung: Den Betriebsinhabern und Verantwortlichen in der kleinstrukturierten Tourismusbranche fällt es oft schwer, die richtigen digitalen Formen für sich zu finden und umzusetzen. Ostbayern habe hierfür ein Erfolgsrezept entwickelt, sagt Dr. Michael Braun, Vorstand des Tourismusverbandes Ostbayern: "Wir arbeiten in Ostbayern seit Jahren an der Onlinebuchbarkeit unserer Angebote. Wir sind erfolgreich, weil wir mit anpacken, ganz konkret und mit praktischen Hilfen, die man leicht in den Alltag integrieren kann. Das heißt, wir organisieren Einzel-Coachings, wir schulen in Webseminaren und wir machen Fotoshootings. So bauen wir Zug um Zug die digitale Kompetenz auf, ohne zu überfordern."

Braun erklärt, wer sich beteiligen kann: "Unsere Zielgruppe sind Dienstleister, die regelmäßig Übernachtungen oder Erlebnisse, Touren und Aktivitäten kostenpflichtig oder kostenlos anbieten. Diese können gewerblich, privat oder auch öffentlicher Natur sein." Alle Angebote im Rahmen des Projekts sind für die Teilnehmer kostenlos.

Die Digitalisierungsoffensive des Interreg-Projekts vereint Ostbayern und Oberösterreich. Leitender Projektpartner ist der Tourismusverband Ostbayern mit den Regionen Bayerischer Wald und Bayerisches Thermenland. Wissenschaftlicher Partner ist das Institut Centouris der Universität Passau. Oberösterreichische Partner sind Oberösterreich Tourismus, sowie die Tourismusverbände Donau Oberösterreich, Entdeckerviertel, S'Innviertel und Ferienregion Böhmerwald.

In der Digitalisierungsoffensive sollen 1.000 touristische Leistungsträger bei Digitalisierungs-Coachings sensibilisiert werden, damit neue online buchbare Angebote entstehen. Touristische Angebote werden in einem digitalen, grenzübergreifenden Reisebegleiter dargestellt. Bereits jetzt läuft der Digitalisierungscheck durch Centouris, um den Digitalisierungsgrad der touristischen Leistungsträger zu ermitteln. Es geht dabei um die Digitale Auffindbarkeit, Online-Buchbarkeit und Regionaler Inhalt. Dr. Stefan Mang, Geschäftsführer von Centouris, fasst die ersten Ergebnisse zusammen: "Im Bereich der Auffindbarkeit stehen alle Gastgeber durchaus gut da, wohingegen die Onlinebuchbarkeit auf beiden Seiten der Grenze noch ausbaufähig ist." Die Ergebnisse werden noch im Digitalisierungsmonitor zusammengestellt.

Derzeit beginnen die Coachingsmaßnahmen direkt bei den jeweiligen Betrieben. Unterstützt werden die Betriebe zudem durch eine E-Learning-Plattform und Informationsveranstaltungen. Im Mai startet die Content-Produktion. Um den Online-Auftritt der teilnehmenden Leistungsträger zu verbessern, werden diese mit einem Grundstock an professionellen Bildern ausgestattet. Dafür werden Fotoshootings organisiert. Für den grenzüberschreitenden digitalen Reisebegleiter arbeiten die Initiatoren an der Entwicklung einer interaktiven webbasierten Umsetzung. Als Erfolgskontrolle findet am Ende ein erneuter Digitalisierungscheck statt. Das Projekt endet im August 2026.

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Gastgebercoachings sind ein Bestandteil des neuen EU-Projekts. Foto: obx-news/Tourismusverband Ostbayern
Initiatoren der neuen Digitalisierungsinitiative: Dr. Michael Braun (Vorstand Tourismusverband Ostbayern), Landrat Thomas Ebeling (Präsident Tourismusverband Ostbayern), Dr. Stefan Mang (Centouris), Mag. Andreas Winkelhofer (Geschäftsführer Oberösterreich Tourismus). Foto: obx-news/Tourismusverband Ostbayern/Ulrike Eberl-Walter