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Waben weisen Weg

|   Amberg-Sulzbach

AMBERG-SULZBACH. Die Qualität von Wanderrouten spielt für das Wandererlebnis eine entscheidende Rolle. Daher bot der Landkreis Amberg-Sulzbach seinen Gemeinden an, deren Wegenetz gemeinsam zu überarbeiten, Wege aufzulassen, Strecken zu verlegen oder ein komplett neues Wegenetz zu entwickeln und dieses mit einem einheitlichen Wegeleitsystem auszustatten. Im Rahmen des LEADER-Projektes „Qualitätsorientierte Verbesserung des kommunalen Wanderwegenetzes“ haben sich 13 Kommunen aus dem Amberg-Sulzbacher Land dazu entschieden, ihre Rundwanderwege zu überarbeiten und an die Bedürfnisse der Wanderer anzupassen.

Dabei mussten die kommunalen Rundwanderwege einige Qualitätskriterien erfüllen, berichtet der Tourismusreferent des Landkreises Amberg-Sulzbach, Hubert Zaremba, der für das Projekt verantwortlich zeichnet. In Eigenregie, sprich ohne Ingenieurbüros und externe Firmen, übernahm der studierte Diplom-Geograph die Planung mittels Geografischem Informationssystem (GIS) und Kartografie-Programmen. Das Aufstellen der Schilder übernahmen dann die teilnehmenden Gemeinden, heißt es in der Mitteilung des Landratsamtes.

Wichtiger Punkt der Qualitätskriterien: Die Touren dürfen nur zu maximal 20 Prozent auf Asphalt verlaufen. Auch intensiv genutztes Umfeld wie beispielsweise Straßen darf höchstens mit 8 Prozent zu Buche schlagen. Erforderlich ist laut Zaremba zudem eine lückenlose Markierung in beide Richtungen nach den Vorgaben des Deutschen Wanderverbandes. Die Erfüllung der Kriterien wurde teilweise vor Ort oder mittels Luftbildern stichprobenartig vom Landkreis kontrolliert.

An Kreuzungs- bzw. Knotenpunkten von Wanderwegen wurden so genannte Hauptwegweiser aufgestellt, die neben Entfernungsangaben auch Piktogramme wie beispielsweise Bahnhof oder Einkehrmöglichkeit enthalten. In die Hauptwegweiser wurden, ähnlich wie bei der FGSV-Beschilderung (Anmerkung der Redaktion: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) für Radwege, in eine Nut Einhängeschilder eingeschoben, die mit den Symbolen der jeweiligen Wanderwege bedruckt sind. „Selbstverständlich wurden hier auch überregionale Wanderwege berücksichtigt“, erklärt der Tourismusreferent.

Mit den Einhängeschildern kann schnell auf Routenverlegungen und -änderungen reagiert werden. „Bei Änderungen der Wege müssen nur die Einhänger umgesteckt und nicht das gesamte Schild ausgetauscht werden. Somit ist eine nachhaltige Wirkung gegeben und die Sicherung des Betriebs des Wegeleitsystems gewährleistet“, so Zaremba.

Zwischen den Hauptwegweisern wird wie gehabt mit Zwischenwegweisern markiert. Insgesamt wurden laut Zaremba mehr als 600 Hauptwegweiser und fast 1.100 Einschubplaketten produziert, um rund 70 verschiedene Wanderrouten im Amberg-Sulzbacher Land zu beschildern.

Um die Pflege der Schilder kümmern sich fortan die Gemeinden. Eine spezielle Software unterstützt die Kommunen zudem bei der Pflege der Wege und der Beschilderung.

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Diplom-Geograph Hubert Zaremba hat eine einheitliche Beschilderung des Wanderwegenetzes im Amberg-Sulzbacher Land auf den Weg gebracht. (Foto: Christine Hollederer)