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Bei Dr. Karl Schmid läuft es richtig rund

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WEIDEN. (lst) Es läuft – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn nachdem sich Dr. Karl Schmid, Senioren-Leichtathlet der SpVgg SV Weiden, im März bei der Deutschen Meisterschaft in Erfurt und beim European Masters, den Europameisterschaften, in Madrid in der Halle dreimal Gold und einmal Silber geholt hatte, hat er nun auch in der Freiluftsaison seine Topform eindrucksvoll bestätigt.

 

Insgesamt schnappte sich der Weidener in der Altersklasse M80 nämlich bei der Bayerischen und Deutschen Meisterschaft in Regensburg und Mönchengladbach drei erste und einen zweiten Platz und geht somit bestens vorbereitet in die Weltmeisterschaft vom 4. Bis 16. September ins spanische Malaga.

 

Doch der Reihe nach: Am 16. Juni standen für den 80-Jährigen zunächst die Bayerischen Titelkämpfe in Regensburg auf dem Programm. Dort ging er in seinen beiden Paradedisziplinen, den 100 Metern und den Weitsprung, an den Start. Und gleich zweimal stand er ganz oben auf dem Treppchen. „Es herrschten beste äußere Bedingungen vor, lediglich der starke Wind machte etwas zu schaffen“, blickt Dr. Schmid zurück. „Dennoch war ich meinen Ergebnissen zufrieden.“

 

Konnte er auch: Denn über die 100 Meter sprintete er trotz 2,7 Meter pro Sekunde Gegenwind in 15,56 Sekunden als Erster ins Ziel. Er verwies damit Manfred Freundorfer vom TSV Unterhaching (16,50 Sekunden) und Georg Heckelsmiller vom TSV Legau (17,16 Sekunden) deutlich auf die weiteren Medaillenränge. Ebenso deutlich siegte der SpVgg SV-Athlet im Weitsprung. Nach einer relativ ausgeglichenen Sprungserie, bei der kein Versuch unter drei Meter war, zauberte er bei seinem fünften Versuch sagenhafte 3,97 Meter in Grube und schrammte nur knapp an der Vier-Meter-Grenze vorbei. Zweiter wurde mit 3,09 Metern Günther Urban (LG Stadtwerke München), Dritter Heckelsmiller mit 2,99 Meter.

 

Mit enormen Selbstvertrauen ausgestattet, ging Dr. Schmid dann zwei Wochen später, am 29. Juni, bei den Deutschen Meisterschaften in Mönchengladbach an den Start und bewies erneut, dass er auch auf Bundesebene zu den Besten seiner Altersklasse gehört. Seine Zeit über die 100 Meter, die er bei der „Bayerischen“ erzielt hatte, verbesserte er nochmals um sechs Hundertstelsekunden auf 15,50 Sekunden. Dies bedeutete die Silbermedaille, denn sein Dauerrivale und sehr guter Freund Guido Müller (TSV Vaterstetten) hatte in 15,32 Sekunden die Nase vorne. Bronze ging an Hans-Joachim Lange (LG Alsternord Hamburg), der 16,05 Sekunden brauchte.

 

Im Gegensatz zu Regensburg sorgte Dr. Schmid in Mönchengladbach dann im Weitsprung gleich im ersten Versuch für klare Verhältnisse. Er flog auf 3,87 Meter und Platz 1. Ihm folgten Walter Schnitzler (LG Eningen-Reutlingen) mit 3,53 Metern und Dr. Karl-Heinz Nitschke (HSG Universität Rockstock) mit 3,27 Metern. „Es waren zwei sehr gute Wettkämpfe von mir. Jetzt freue ich mich auf die nächste Herausforderung“, so dazu der Weidener.

 

Die steht heuer mit dem Saisonhöhepunkt vom 4. Bis 16. September im städtischen Stadion in Malaga auf dem Programm. In Spanien finden in diesen Zeitraum die Weltmeisterschaften statt, bei denen Dr. Schmid ebenfalls über die 100 Meter und im Weitsprung um Medaillen kämpfen will. „Es wird keine leichte Aufgabe, denn in beiden Disziplinen haben sich bereits die besten Sportler angemeldet“, weiß Dr. Schmid.

 

So beispielsweise im Sprint der Amerikaner Bob Lida, seines Zeichens Weltrekordinhaber in der Altersklasse M75 über die 100 und 200 Meter, der mit – schenkt man den gemeldeten Zeiten Glauben – seinem Landsmann Robert Cozens und Oswald Rogers (Trinidad/Tobago) und Dr. Schmid zu den heißesten Medaillenanwärtern zählt. Noch enger liegt die Leistungsdichte im Weitsprung zusammen, neben dem SpVgg SV-Sportler vier weitere Athleten aus Argentinien, Norwegen und Trinidad/Tobago zum Favoritenkreis gehören. „Da wird die Tagesform entscheiden“, hofft Dr. Schmid.

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