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Energieeffizienz & Medizintechnik: Staatsminister Bernd Sibler übergibt Förderbescheid für neues Forschungsprojekt

|   Weiden

WEIDEN. Wie kann der Energiebedarf beim Aufbereiten von medizinischen Produkten verringert werden, ohne dass dabei die Hygienestandards beeinträchtigt werden? Das ist die zentrale Fragestellung des Forschungsprojekts „Energieeffiziente Aufbereitung von Medizinprodukten“ (effAEMP). Das fachübergreifenden Forschungsprojekt, bei dem die OTH Amberg-Weiden mit Partnern aus der Wirtschaft zusammenarbeitet, wird von der Bayerischen Forschungsstiftung mit rund 295.000 Euro gefördert. Wissenschaftsminister Bernd Sibler überreichte vergangenen Freitag den Förderbescheid.

„Energieeffizienz und Ressourcenverbrauch sind entscheidende Themen, die uns alle beschäftigen. Das zeigt die aktuelle gesellschaftliche Diskussion ganz deutlich. Wissenschaft und Forschung sind daher umso mehr gefordert, Antworten auf die Fragen zu finden, die uns heute und in Zukunft betreffen. Mit ihrem neuen Projekt wird die OTH Amberg-Weiden Fortschritt und Innovation auf dem Gebiet des Ressourcen- und Klimaschutzes ganz konkret mitgestalten“, sagte der bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler.

„Effiziente und ressourcenschonende Energieversorgung ist an der OTH Amberg-Weiden nicht erst seit der Energiewende ein zentrales Anliegen in Forschung und Lehre, sondern bereits seit Gründung der Hochschule vor 25 Jahren. Wir waren und sind eine der Vorreiter-Hochschulen bei den HAWs in Bayern auf dem Gebiet der Energie“, so Prof. Dr. Andrea Klug, Präsidentin OTH Amberg-Weiden.

Fachübergreifende Kooperation
Neben der Energie- und Ressourceneffizienz ist die Medizintechnik ein weiterer Forschungsschwerpunkt der OTH Amberg-Weiden. Das Institut für Medizintechnik unter der Leitung von Prof. Dr. med. Clemens Bulitta verbindet als zentrale Schnittstelle interdisziplinär die Aktivitäten in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Medizintechnik. „Dass interdisziplinäre und fakultätsübergreifende Zusammenarbeit bei uns gelebt wird, zeigt dieses Forschungsprojekt mit seiner fächerübergreifenden Bearbeitung von Problemstellungen in der Energieeffizienz und der Medizintechnik“, betonte Prof. Dr. Andrea Klug.

Gemeinsam mit der Münchener Medizin Mechanik GmbH und der Firma Speck Pumpen erarbeitet die Hochschule im Rahmen des Projekts effAEMP ein Konzept zum Management von Energieströmen, um so die Energieeffizienz bei der Aufbereitung von medizinischen Produkten in sogenannten  Aufbereitungseinheiten für Medizinprodukte (AEMP) zu erhöhen.

Energiebedarf in Krankenhäuser senken

„In einer während der Antragsphase durchgefu?hrten Abschätzung konnten wir ermitteln, dass in einem typischen mittelgroßen Krankenhaus alleine durch die Aufbereitung von Medizinprodukten rund 660.000 kWh an elektrischer Energie jährlich benötigt wird. Das entspricht in etwa dem jährlichen Bedarf von 200 Durchschnittshaushalten“, so Prof. Dr. Stefan Beer, Kompetenzzentrum für Kraft-Wärme-Kopplung. „Durch Prozessverbesserungen, dem Einsatz von Hochtemperaturwärmepumpen und durch ein an den Kunden angepasstes Energiemanagement soll das Projekt dazu beitragen, den Energiebedarf der Aufbereitungseinheiten auf mindestens die Hälfte herabzusetzen“, erklärte Prof. Dr. Stefan Beer das Ziel.

Förderung durch die Bayerische Forschungsstiftung
Die Bayerische Forschungsstiftung unterstützt ergänzend zur staatlichen Forschungsförderung Kooperationsvorhaben zwischen Forschungseinrichtungen (Hochschulen bzw. außeruniversitären Einrichtungen) und Unternehmen, die für die wissenschaftlich-technologische Entwicklung Bayerns oder die bayerische Wirtschaft von Bedeutung sind. Seit ihrer Gründung hat die Bayerische Forschungsstiftung für 900 Projekte rund 577 Millionen Euro bewilligt. Zusätzlich vergibt die Forschungsstiftung Stipendien für die internationale Zusammenarbeit von Forschern sowie (Post )Doktoranden.

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Wissenschaftsminister Bernd Sibler übergibt Förderbescheid der Bayerischen Forschungsstiftung an die Projektpartner. (Foto: © Wiesel/OTH Amberg-Weiden)