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Gemeinschaftsstudie zu biomechanischen Effekten der Laufmaus

|   Weiden

AMBERG/WEIDEN. Aufrechtere Körperhaltung, keine Verspannungen oder Rückenschmerzen, verbesserte Atmung, mehr Leichtigkeit und besserer Laufrhythmus – viele Hobbyläufer sind vom Nutzen der Laufmaus – einem ergonomisch geformten Griffelement, das für eine verbesserte Haltung sorgt – bereits überzeugt. An der OTH Amberg-Weiden startet nun eine mehrjährige Gemeinschaftsstudie mit dem Klinikum Fichtelgebirge, um die Auswirkungen auf den Bewegungsapparat genauer zu untersuchen und die beschriebenen Aspekte wissenschaftlich zu quantifizieren.

„Mit der Studie wollen wir die positiven Effekte der Laufmaus, die von Nutzern schon vielfach bestätigt wurden, einer umfangreichen Untersuchung unterziehen“, erläutert Prof. Dr. med. Stefan Sesselmann, Projektleiter an der OTH Amberg-Weiden, und konkretisiert: „Die Studie besteht aus mehreren Projektphasen, im ersten Schritt arbeiten wir mit Laufanfängern und analysieren die biomechanischen Bewegungsabläufe mit und ohne Laufmaus auf einem Laufband. Damit schaffen wir sozusagen die Basis für weitere Projektphasen.“ Im weiteren Verlauf sind umfangreichere Untersuchungen mit ambitionierten Läufern geplant, um nicht nur den Sofort-Effekt, sondern auch langfristige Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und den Laufstil messen zu können.

Nutzen über den Sport hinaus
„Wir und insbesondere unser Projektpartner, die sportmedizinische Abteilung am Klinikum Fichtelgebirge, sind außerdem sehr an den allgemeinen Auswirkungen auf den Bewegungsapparat interessiert“, so Prof. Sesselmann. Denn ein weiteres Einsatzgebiet der Laufmaus, abseits vom Sport, ist bei Problemen und Beschwerden des Bewegungsapparats, zum Beispiel nach Verletzungen, Krankheiten oder durch Fehlstellungen. So war es auch eine schwerwiegende Verletzung des Erfinders, die den Anstoß zur Entwicklung gab: Dr. Horst Schüler, Sport- und Allgemeinmediziner sowie Osteopath, entwickelte das Griffelement nachdem er merkte, dass sich sein Bewegungsspielraum durch eine Entlastungsposition der Arme deutlich verbesserte.

Dr. Philipp Koehl, Ärztlicher Direktor am Klinikum Fichtelgebirge, erläutert dazu: „Dieser Aspekt der Laufmaus, ist für uns als Klinikum natürlich besonders interessant. Deshalb freuen wir uns auf die folgende Zusammenarbeit mit der OTH Amberg-Weiden und sind gespannt auf die Auswertung der ersten Studienergebnisse.“

Die Details für die auf mehrere Jahre angelegte Studie wurden bei einer ersten Projektbesprechung an der OTH Amberg-Weiden festgesetzt. Neben den Beteiligten des Klinikums Fichtelgebirge und der Hochschule haben daran der Erfinder Dr. Horst Schüler sowie Bernd Urban senior und junior vom Sanitätshaus Urban & Kemmler in Weiden teilgenommen, die ebenfalls medizinisch-technisches Interesse an der Laufmaus haben. Außerdem war auch Christian Wolf dabei, Mitglied im Athletiktrainerstab des Deutschen Eishockey Bundes. Dieser wird das Projekt auch aus Gesichtspunkten des Leistungs- und Breitensports fachlich unterstützen.

Probanden gesucht: Für die erste Projektphase werden aktuell Laufanfänger als Probanden gesucht. Interessierte können sich per Email an c.fleischmann(at)oth-aw.de wenden, um mehr Details zu erfahren.

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In der Studie werden biomechanische Auswirkungen der Laufmaus untersucht; Fotos: Misch/OTH Amberg-Weiden
Projektmitarbeiter Christopher Fleischmann, M.Sc., Prof. Dr. Stefan Sesselmann, Projektleiter an der OTH Amberg-Weiden, Doctor-medic Michael Turcanu, Oberarzt am Klinikum Fichtelgebirge, Christian Wolf, Athletiktrainer, Prof. Dr. Alexander Schuh, Wissenschaftlicher Leiter am Klinikum Fichtelgebirge, Dr. Horst Schüler, Erfinder der LAUFMAUS, Dr. Philipp Koehl, Ärztlicher Direktor am Klinikum Fichtelgebirge, Irina Leher, M.Sc., Projektmitarbeiterin sowie Bernd Urban senior und junior, Sanitätshaus Urban & Kemmler (v. li.)
Die Laufmaus von Erfinder Dr. Horst Schüler