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Kinderstück des LTO zur Weihnachtszeit

|   Weiden

WEIDEN. (gg) 'Oma mach das Handy aus'! Der Kleine hatte ganz genau zugehört, was die Frau aus dem Lautsprecher vor Beginn des Theaters durchgesagt hatte. Das Publikum bestand natürlich zum größten Teil aus Kindern mit ihren Muttis oder Omas. Sie alle hatte die Premiere des Kinderstücks 'Die Werkstatt der Schmetterlinge' nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Gioconda Belli und Wolf Erlbruch angelockt.

 

Die Geschichte ist voller Fantasie, zauber- und rätselhaft. Zu Beginn der Welt werden alle Tiere und Pflanzen in einer eigenen Werkstatt entworfen. Rodolfo (Doris Hofmann) und seine Freundin Fedora (Barbara Trottmann) grübeln, zeichnen, entwerfen, und freuen sich über die Resultate. Ein Tier mit einem langen Hals? Und einer langen Zunge? Das auch noch gaaanz langsam gehen muss? 'Nenn es doch Giraffe!' rät Rodolfo seiner Freundin, während er einen blauen Luftballon aufbläst. Und zeichnet ein dickes, großes Tier, das schwimmen kann. Und singen. In gaaanz tiefen, langgezogenen Tönen. 'Blauwal!' ruft ein kleiner Zuschauer schlau. Und tatsächlich, es ist ein Wal. Doch Rodolfo hat etwas anderes im Kopf. Sein Traum ist es, so etwas Tolles zu erfinden wie sein Opa: der war der Erfinder des Regenbogens. Auch er möchte etwas erfinden, das die Welt bunter, schöner macht. Ein Tier, 'das fliegen kann wie ein Vogel und so schön ist wie eine Blume“. Aber so eine Erfindung ist strengstens verboten. Denn die alte Frau, die das alles überwacht, hat befohlen: Tiere sollen Tiere sein, und Pflanzen Pflanzen. Niemand glaubt an seinen Traum, auch Fedora möchte ihn zur Vernunft bringen. Doch philosophisch widersetzt sich Rodolfo: 'Du musst daran glauben, dann wird es wahr.'

 

Damit Rodolfo seine dummen Gedanken vergisst, versetzt man ihn und seine Freundin Fedora in eine triste Insektenwerkstatt. Zwischen Spinnen und Krabbelgetier, vor das es den beiden ziemlich ekelt, kommt ihm eines Tages trotzdem eine wunderbare Idee. Den Anfang macht Fedora, als sie eine Biene entwirft. Ein Insekt, das fliegen kann, hübsch aussieht und nützlich ist. Oder ein Marienkäfer! Klein, rot, mit vielen Punkten. Ein Glühwürmchen! Eine Libelle! Das viele Erfinden macht müde. Rodolfo schläft ein und träumt von seinem Zauberwesen. Ein Tier, das wie ein Kolibri von Blüte zu Blüte flattern kann, dazu wunderschön aussieht, farbig, zart. Nach dem Aufwachen zeigt er Fedora seine Kreation: einen wunderschönen bunten Schmetterling. Alle sind begeistert. Rodolfo braucht viele Helfer, um die vielen bunten Schmetterlinge für die Welt zu entwerfen. Und plötzlich regnet es hunderte bunte Schmetterlinge von der Decke. Eine traumhafte Szene zum Schluss des Stücks, die besonders die Kinder begeisterte, die sofort anfingen, mit den Papierschmetterlingen zu spielen.

 

Dieses Stück soll den jungen Zuschauern Mut machen: glaube an Deine Träume, lass sie Dir nicht ausreden. Auch Regisseurin Michelle Völkl, die auch die Theaterfassung für 'Die Werkstatt der Schmetterlinge' selbst geschrieben hat, konnte dies aus eigener Erfahrung bestätigen. 'Ich hatte vor ein paar Jahren auch eine Idee, die viele zunächst belächelt haben. Ich hatte meine Ausbildung zur Ergotherapeutin abgeschlossen, hatte einen guten und sicheren Job. Und dann ließ mich der Traum nicht los, doch noch professionelle Schauspielerin zu werden und auf die Schauspielschule zu gehen. Ich gebe zu, ich war anfangs der größte Zweifler, aber mein Traum hat so stark in mir gebrannt, dass ich die Ängste und Zweifel über Bord geworfen und es probiert habe. Jetzt bin ich wahnsinnig froh darüber und kann sagen, dass ich in beiden Berufen tätig sein kann und sehr glücklich damit bin.'

 

Die nächsten offiziellen Vorstellungen sind am Samstag, 2.12.2017, ab 16:30 Uhr und am Sonntag, 03.12.2107 ab 14:30 Uhr jeweils in der Regionalbibliothek Weiden. Karten gibt es telefonisch im LTO-Kartenbüro unter 09659-93100 oder online auf nt-ticket.de.

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