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Westböhmen vertraut Ostbayerns Wirtschaft

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PILSEN. Die grenzüberschreitende Wirtschaftsregion Ostbayern-Westböhmen soll gestärkt werden. Das bestätigte Bayerns Staatssekretär für Wirtschaft, Franz Josef Pschierer, bei seinem Besuch im Pilsener Regionalbüro von IHK Regensburg und AHK Tschechien am Donnerstag. Pschierer zeigte sich beeindruckt von den Aktivitäten ostbayerischer Investoren und deren Wirtschaftsvertretung in Westböhmen.

 

Richard Brunner von der IHK stellte die drei aus Sicht der Wirtschaft wesentlichen Aufgaben für die nahe Zukunft vor: „Stärkung des Innovationsstandorts, eine bessere Verfügbarkeit von technischen Fachkräften und ein Ausbau der Schienennetze.“ Dabei gehe es nicht darum, nach dem Gießkannenprinzip Fördermittel auszuschütten. Die IHK konnte in Westböhmen zeigen, dass die Unternehmen vor allem von der Vernetzung mit Wissenschaft und Politik profitieren. „Unsere Währung in Westböhmen ist Vertrauen“, betonte Brunner und wies auf jahrzehntelange Präsenz der IHK bei den Nachbarn hin.

 

Schiene, Innovationen, Fachkräfte

 

Von der Politik fordert die Wirtschaft Weichenstellungen – und hofft zum Beispiel, dass ihre Forderung nach einem Ausbau der Schiene zwischen Prag, Pilsen, Nürnberg, Regensburg und München im in Kürze erscheinenden neuen Bundesverkehrswegeplan Berücksichtigung findet. Innovationen entstehen an Schnittstellen. Die IHK setzt auf Kooperation mit der Westböhmischen Universität und bringt sie mit den Unternehmen zusammen. Pragmatische Hilfe für Unternehmen beiderseits der Grenze erhofft sich die IHK durch eine mögliche Einführung grenzüberschreitender Innovationsvoucher: „Sie könnten damit unkompliziert kleine Entwicklungsprojekte von KMUs fördern“, stellte Brunner Pschierer die Idee vor.

 

Dass die Politik Hilfe zur Selbsthilfe leisten kann, zeigte Pschierer bei der Diskussion über die Verfügbarkeit technischer Fachkräfte in Westböhmen. „Es gibt ein sehr großes Interesse auf tschechischer Seite, betriebliche Ausbildung einzuführen“, sagte der Staatssekretär. Er kann sich vorstellen, dass die tschechische Regierung durch steuerliche Anrechenbarkeit und Einführung staatlicher Qualifizierungsnachweise Weichen für mehr Praxis in der Ausbildung stellen kann. „Ansätze dafür gibt es in Prag bereits“, informierte ihn die Leiterin des Pilsener IHK-Büros Karla Stánková. Jetzt gehe es darum, für betriebliche Ausbildung zu Werben. Best Practices gibt es hier in Westböhmen bereits.

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