REGENSBURG. Wie sicher sind unsere Lebensmittel? Diese Frage stand im Zentrum der dritten „roots lecture in economics“, die am vergangenen Donnerstag im vollbesetzten Hörsaal H 24 im Vielberth-Gebäude der Universität Regensburg stattfand.

Das Institut für Volkswirtschaftslehre und Ökonometrie der Universität, das diese Veranstaltungsreihe gemeinsam mit dem Alumni-Verein roots e.V. ausrichtet, konnte mit Dr. Thilo Bode einen hochkarätigen Referenten gewinnen. Nach langjähriger Tätigkeit als Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland und Greenpeace International hat Thilo Bode 2002 die Verbraucherschutzorganisation „foodwatch e.V.“ gegründet, in der er sich leidenschaftlich für eine bessere Lebensmittelqualität einsetzt.

Sehr anschaulich berichtete Bode über zahlreiche Probleme auf dem Lebensmittelmarkt, durch die es dem Verbraucher schwerfällt, auf Qualitätsprobleme aufmerksam zu werden. Ein Beispiel sind regionalspezifische Ausnahmen bei Grenzwerten für Schadstoffe. Aber auch zu viel Transparenz kann schädlich sein. Oft sind Inhaltsangaben auf Lebensmittelverpackungen so umfangreich und detailliert, das der Konsument durch die Informationsflut überwältigt wird. Bode plädierte deshalb für eine andere Art von Transparenz, z.B. die Zusammenfassung von Informationen in Form einer „Lebensmittelampel“, die in prägnanter Weise Auskunft über Nährwert oder Zuckeranteil eines Produkts gibt.

Auch die Verbraucher nahm Bode in seinem Vortrag in die Pflicht. Er glaubt, dass es nur durch größeres Engagement und politischen Druck der Bürger zu einem besseren Schutz der Verbraucher durch die Politik kommen kann. Nach seinen Ausführungen belegten die Fragen aus dem Publikum die Brisanz und Aktualität des Themas. Auch im Rahmen des anschließenden Stehempfangs wurde intensiv weiter diskutiert.