OBERPFALZ. Das Bayerische Wirtschaftsministerium zeichnete in der Handwerkskammer in Passau 12 verdiente Ausbilderinnen und Ausbilder aus. Für ihre Leistungen und Verdienste um die berufliche Ausbildung im Handwerk bekamen die Geehrten aus Niederbayern und der Oberpfalz von Dr. Peter Stein, Ministerialrat im Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, sowie von Karl-Heinz Moser, Vizepräsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, eine Urkunde überreicht.
Technischer Fortschritt erfordert beständige Investition in Ausbildung
„Es ist ein besonders erfreulicher Anlass, jene zu feiern, die in herausragender Weise dem handwerklichen Nachwuchs zum Erfolg verhelfen“, sagte Dr. Peter Stein in seiner Festrede. Denn die berufliche Bildung sei bekanntlich der Schlüssel zum Erfolg. „Das gilt für die Auszubildenden und die Ausbildungsbetriebe, genauso wie für die bayerische Wirtschaft.“ Wer ausbildet schafft nicht nur Nachhaltigkeit für seinen Betrieb, sondern: „Engagement für den Nachwuchs führt die Menschen zusammen“, so der Ministerialrat. Deshalb sei die gute Ausbildung junger Leute für die Landesregierung ein zentrales Thema. Stein verdeutlichte das anhand der Investitionen im Jahr 2014: rund 32 Millionen Euro hat der Freistaat in die berufliche Bildung des Handwerks investiert. Dieser Einsatz sei unbedingt notwendig, weil der technische Fortschritt immer mehr Bereiche mit immer größerer Technologie-Intensität erfasse. „Nur dann können sich die Handwerksbetriebe neue, innovative Wertschöpfungsketten erschließen“, sagte Stein weiter. An die Geehrten gewandt honorierte er die professionelle Arbeit der Ausbilder. Sie vermittle jungen Berufseinsteigern, wie attraktiv und vielfältig eine Berufsausbildung im Handwerk ist. „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist das umso wichtiger“, so Stein weiter. „Dabei braucht die duale Ausbildung den Vergleich mit akademischen Berufszweigen nicht zu scheuen. Denn in Wirklichkeit ist die Werkbank ja mehr wert als die Schulbank.“
Attraktivität und Chancen im Handwerk aufzeigen
Karl-Heinz Moser, Vizepräsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, betonte in seiner Rede den härter werdenden Wettkampf um Arbeitskräfte und Auszubildende. „Bereits heute haben zahlreiche Betriebe Probleme, Fachkräfte zu finden.“ In der Fachkräftebörse der Handwerkskammer waren Ende März bereits rund 800 vakante Lehrstellen im ostbayerischen Raum gemeldet. Das Handwerk müsse die Jugendlichen und insbesondere deren Eltern von der Attraktivität der Branche überzeugen. Dafür sei es unter anderem wichtig, „Arbeitnehmern Weiterbildungs- und Aufstiegschancen aufzuzeigen“, betonte Moser. „Die neue Herausforderung verlangt neue Konzepte, um Menschen für das Handwerk zu begeistern und Lehrlinge in den Betrieben zu halten.“ Dazu honorierte er die Leistungen der anwesenden Ausbilder. „Wer ausbildet, leistet nicht nur etwas für die Jugendlichen und die Gesellschaft, sondern steigert auch sein Image und trägt zur Bestandssicherung bei.“ Damit übernehme jeder Ausbilder Aufgaben, die in anderen Ländern der Staat alleine meistere.
Ausbilder brauchen körperliche und geistige Fitness
„Gehen Sie regelmäßig Tanzen, um sich fit zu halten“, riet Klaus Drauschke, Leitender Oberstudiendirektor a.D., den Geehrten. Die verdienten Ausbilder müssten geistig und körperlich starke Persönlichkeiten sein, um ihren Aufgaben gerecht zu werden. In seinem Vortrag unter dem Motto „Lernen. Laufen. Lieben.“ gab Drauschke Tipps, wie die Ausbilder dauerhaft an ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit arbeiten können. „Vor allem unser Gehirn muss ständig trainiert werden“, so der pensionierte Gymnasiallehrer. Im Alter sei das besonders essenziell.