REGENSBURG / BERLIN. Bei einer Feier in Berlin ehrten die deutschen IHKs am Montagabend die besten Absolventinnen und Absolventen der betrieblichen Ausbildung im Jahr 2016. Bei der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim ist die Freude groß. „Zwölf Auszubildende aus der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim haben den besten Abschluss ihres Faches hingelegt.
Das sind so viele wie noch nie, ein Beweis für die hervorragende betriebliche Ausbildung der Unternehmen in unserem IHK-Bezirk“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes.
Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), und Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig überreichten den Preisträgern Urkunden und Pokale. Schweitzer sprach den jungen Fachkräften seinen Respekt aus. Sie seien von den mehr als 300.000 Prüfungsteilnehmern 2016 die Besten ihres Berufs. Manuela Schwesig bezeichnete die duale Ausbildung in Deutschland als Erfolgsmodell. „In meinem Ministerium haben wir die Erfahrung gemacht, dass die jungen Ausbildungsabsolventen besonders motiviert sind und wissen, was sie wollen. Das ist eine gute Basis für die weitere berufliche Entwicklung.“ Insgesamt gab es in diesem Jahr 219 Bundesbeste - davon 80 Frauen und 139 Männer - in 211 Ausbildungsberufen.
Das sind Ostbayerns beste Azubis 2016:
[list]Sabrina Ditz, Automatenfachfrau (Gauselmann AG, Merkur Spielothek Wernberg-Köblitz) [/list] [list]Ronja Staufer, Bankkauffrau (Vereinigte Sparkassen Eschenbach i.d.OPf., Neustadt a.d.Waldnaab, Vohenstrauß) [/list] [list]Peter Biegerl, Elektroniker für Betriebstechnik (TGW Software Services GmbH, Teunz) [/list] [list]Robert Kraus, Elektroniker für Geräte und Systeme (Siemens AG, Amberg) [/list] [list]Christoph Plößl, Fachinformatiker Fachrichtung: Anwendungsentwicklung (TGW Software Services GmbH, Teunz) [/list] [list]Josef Kulzer, Fachkraft für Lebensmitteltechnik (Wolf GmbH, Schwandorf) [/list] [list]Martina Kerscher, Informations- und Telekommunikationssystem-Elektronikerin (Zollner Elektronik AG, Zandt) [/list] [list]Stefanie Betz, Mediengestalterin Digital und Print Fachrichtung: Konzeption und Visualisierung (Creativ Concept Werbeagentur GmbH, Regensburg) [/list] [list]Melanie Götz, Pharmakantin (Bionorica SE, Neumarkt i.d.OPf.) [/list] [list]Bernhard Scheubeck, Technischer Produktdesigner Fachrichtung: Maschinen- und Anlagenkonstruktion (Continental Mechanical Components Germany GmbH, Ro [/list] [list]Christian Faber, Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik Fachrichtung: Faserverbundtechnologie (SK Carbon Roding GmbH, Roding) [/list] [list]Florian Lacher, Zerspanungsmechaniker (Krones AG, Nittenau, Neutraubling)[/list] Platinen statt Puppen – Deutschlands beste IT-Systemelektronikerin kommt aus der Oberpfalz
Martina Kerscher ist 20 Jahre alt und kommt aus dem Ort Kleinaign in der Nähe von Furth im Wald. Die junge Frau ist die beste IT-Systemelektronikerin Deutschlands. „Das sind die Praktiker und Handwerker unter den ITlern“, sagt ihr Ausbilder Rudolf Amann von der Zollner Electronic AG in Zandt im Landkreis Cham mit einem Augenzwinkern. Als die junge Frau Mitte de 90er auf die Welt kam, beherrschte der Pentium-Prozessor den Markt. Der schnelle CPU galt als Quantensprung für den PC und sorgte dafür, dass die Kunden nicht mehr so oft nachrüsten mussten. Über die Jahre musste man überhaupt den Schraubenzieher immer seltener in die Hand nehmen, um eine Platine auszutauschen. Und heute? Können die wenigsten einen PC zerlegen und wieder zusammenbauen. Für Martina Kerscher ist das kein Problem. Während ihre Freundinnen mit Puppen spielten, schraubte sie Rechner zusammen, „weil ich von klein auf von der Hard- und Software fasziniert war“.
In einem dreitägigen Schulpraktikum lernte sie den Desktop-Support bei der Zollner AG kennen, und war trotz der Kürze der Zeit Feuer und Flamme. Der Betrieb war es auch und stellte sie als Azubi an. Während ihrer Ausbildung zur IT-Systemelektronikerin lernte Martina Kerscher die Administration verschiedenster Betriebssysteme und den Aufbau von komplexen Netzwerken kennen. Nicht nur der Serverraum wurde ihr Arbeitsplatz. Über den Desktop-Support lernte sie das ganze Unternehmen und viele seiner Mitarbeiter kennen. Rund 110 Menschen arbeiten bei dem großen international tätigen Mittelständler im IT-Support. Sie betreuen insgesamt fast 10.000 Rechner. Für Martina gibt es viel zu tun und dabei eine Menge Abwechslung. Damit sie am Ball bleibt, nimmt sie regelmäßig an Schulungen teil und kann sich dabei auch in die Trends der IT-Infrastruktur einarbeiten – zum Beispiel Cloud-Lösungen, mobiles Arbeiten oder IT-Sicherheit. Der jungen Frau bieten sich in ihrem Beruf viele Entwicklungsmöglichkeiten und darauf freut sie sich sichtlich.