75 Jahre Tourismusverband Ostbayern

|   Regensburg

REGENSBURG. (obx) - Als sich im Herbst 1949 im historischen Reichssaal in Regensburg die Gründerväter für einen Tourismusverband im Raum Niederbayern und Oberpfalz zusammensetzten, konnte niemand ahnen, welche Dimensionen dieses zukunftsorientierte Projekt annehmen würde. Damals galt die Region zwischen Donau und dem "Eisernen Vorhang" als deutsches Notstandsgebiet, und nicht nur hinter vorgehaltener Hand wurde vom "Armenhaus" Deutschlands gesprochen. Heute - 75 Jahre später - ist Ostbayern nach Oberbayern und Schwaben die übernachtungsstärkste Ferienregion im Freistaat Bayern, der Bayerische Wald zählt zu den beliebtesten Urlaubsgebieten Deutschlands und Bad Füssing hat sich zum übernachtungsstärksten Heilbad Europas entwickelt.

In einer wohl einmaligen Entwicklung der deutschen Nachkriegsgeschichte stiegen die Übernachtungszahlen in Ostbayern von einer halben Million im Jahr 1950 auf heute rund 16,7 Millionen im Jahr 2023. Rund 5,3 Millionen Gäste belegten im vergangenen Jahr die nahezu 200.000 ostbayerischen Gästebetten. Der Bayerische Wald ist heute besonders für Familienurlaub eine Vorzeigeregion für den gesamten bayerischen Tourismus. Vor allem die Menschen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen lieben das hautnahe Naturerlebnis um den Nationalpark Bayerischer Wald und die angrenzenden Regionen.

"75 Jahre sind eine Zeitmarke", sagt Dr. Michael Braun, Vorstand des Tourismusverbandes Ostbayern e.V. Er sieht die Region zum Verbandsjubiläum gut aufgestellt: "Wichtig war uns über die Jahre hinweg, nicht Massen-, sondern Qualitätstourismus zu entwickeln", bilanziert Dr. Braun. Denn aus hochwertigen Angeboten lasse sich eine höhere Wertschöpfung für die Region erzielen.

Heute zählt Ostbayern allein über 100 Vier- und Fünf-Sterne-Hotels neben zahlreichen zertifizierten Ferienwohnungen und -häusern und Campingplätzen. Die Leuchtturmwege wie beispielsweise der Fernwanderweg Goldsteig oder der Fünf-Flüsse-Radweg sind nach Brauns Worten weithin bekannt und beliebt.

Ostbayerns Tourismusmagneten waren 2023 der Bayerische Wald (rund 6,7 Millionen Übernachtungen), das Bayerische Thermenland (rund 6,3 Millionen Übernachtungen) und die ostbayerischen Städte (rund 2,9 Millionen Übernachtungen) mit Regensburg an der Spitze (rund 1,3 Millionen Nächtigungen). Der ostbayerische Tourismus-Vorstand hebt neben der Bedeutung des Nationalparks Bayerischer Wald - Deutschlands erstem Nationalpark - besonders die positive Entwicklung beim Städtetourismus hervor.

Das Bayerische Thermenland ist heute das große Gesundheits- und Wellnesszentrum im Herzen des Kontinents. Auch die 16 Spitzenköche, die mit insgesamt 17 Michelin-Sternen sowie einem grünen Stern für Nachhaltigkeit dekoriert sind, haben in den letzten Jahren einen guten Boden in Ostbayern gefunden.

Als wichtigste Aufgabe für die Zukunft beschreibt Dr. Braun die Herausforderung, "langfristig positive Effekte für alle am Tourismus beteiligte Menschen und Akteure zu erreichen". Tourismus schaffe heimatnahe Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung. Zugleich unterstütze die Tourismus- und Freizeitbranche die Infrastruktur der Orte. Braun legt daher großen Wert auf den touristischen Austausch in der Region: "Der Tourismusverband Ostbayern ist nicht nur ein Verband, sondern ein lebendiges Netzwerk aus vielen Verbandsmitgliedern und deren touristischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern."

Zurück
Die Dreiflüssestadt Passau. (Foto: obx-news/Tourismusverband Ostbayern/Norman Bielig)