„Alter Hut“ oder Dauerbrenner?

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REGENSBURG. Wie ist so etwas möglich? Seit bereits mehreren Jahrzehnten findet ein pädagogischer wie auch juristischer Diskurs über die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in den Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit statt. Dennoch erhalten noch immer nicht alle Heranwachsenden gleiche und breit angelegte Mitsprache- und Mitbestimmungsmöglichkeiten innerhalb der Einrichtungen. Auch die Frage des reflektierten Umgangs mit "Macht in pädagogischen Beziehungen" ist häufig noch nicht ausreichend geklärt.

Unter der Fragestellung „Partizipation in der Sozialen Arbeit – ‚alter Hut‘ oder Dauerbrenner?“ lädt der neue Studiengang Soziale Arbeit der HSD Hochschule Döpfer in Regensburg am Donnerstag, den 2. Juni 2022, von 14 bis 18 Uhr alle Interessierten zur ersten (kostenlosen) Fachtagung ein. Die Gäste können in Präsenz in Regensburg oder digital via Zoom teilnehmen. Anmeldungen werden hier bis 30. Mai erbeten.

Claudia Kittel, Johanna Krause, Agata Skalska – Renommierte Fachexpertinnen aus der Praxis
Zu den Referent*innen gehören neben Prof. Dr. Andreas Eylert-Schwarz, Studiendekan für Soziale Arbeit der HSD Hochschule Döpfer, auch die renommierte Kinderrechtsexpertin Claudia Kittel, Leiterin der Monitoringstelle zur Un-Kinderrechtskonvention des Deutsche Instituts für Menschenrechte. Im Fokus ihrer Tätigkeit stehen die Beteiligungsrechte von Kindern, wirksame Beschwerdeverfahren von Kindern und Jugendlichen sowie Rechte von Flüchtlingskindern in Deutschland. Auch Johanna Krause von den Kinderfreundliche Kommunen e.V. Berlin, Referentin für die Begleitung von Kommunen zur Umsetzung der Kinderrechtskonvention, konnte als Vortragende und Impulsgeberin gewonnen werden. Ebenso wird Agata Skalska, die an der Hochschule Düseldorf zu Janusz Korczaks am einzelnen Kind orientierter Pädagogik forscht, die Tagung mit Perspektiven auf pädagogische Handlungen bereichern.

Strukturelle Fragestellungen treffen auf konkret-pädagogische
Neben einem Impulsvortrag bieten die OrganisatorInnen die Möglichkeit, sich in zwei Arbeitsphasen mit verschiedenen konkreten Praxisthemen zu befassen. Diese reichen von Fragen der partizipativen Bestimmung des Kindeswohls über kommunale Wirkungen von Partizipation bis hin zu Einblicken in konkrete pädagogische Handlungen am Beispiel Janusz Korczak. Auch die Frage, wo bei allen Partizipationsforderungen die Perspektive der Fachkräfte Berücksichtigung findet, wird Thema sein. "Durch die Impulsthemen, aus denen die Teilnehmer*innen wählen können, werden die unterschiedlichen Vorerfahrungen der teilnehmenden Fachkräfte berücksichtigt“, erklärt Studiendekan Prof. Dr. Eylert-Schwarz das Tagungskonzept. „Wer sich schon intensiv mit Kinder- und Jugendbeteiligung auseinandergesetzt hat, kann sich mit strukturellen Fragen, z.B. bezogen auf Kinderschutz oder kommunale Wirkungen, befassen. Wer eher konkrete Fragen hat, kann diese am Beispiel der Pädagogik Janusz Korczaks oder an der Rolle der Fachkräfte reflektieren.“

Fachtagung als Auftaktveranstaltung für den Studiengang „Soziale Arbeit“
Die Fachtagung ist gleichzeitig Auftaktveranstaltung des neuen Studiengangs Soziale Arbeit, der federführend von Eylert-Schwarz geleitet wird: „Seit über 30 Jahren befasse ich mich mit Kinder- und Jugendbeteiligung in der Praxis der Sozialen Arbeit. Das Thema hat mit der Einführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes 1990 einen enormen Schub bekommen und wurde danach in zahlreichen rechtlichen Regelungen weiter ausdifferenziert. Trotz dieser langen Zeit, in der die Beteiligung von Minderjährigen auch in Aus- und Weiterbildung verankert wurde, scheint es immer noch aktuell zu sein. Der Frage, woran dies liegt, wollen wir im Rahmen der Veranstaltung nachgehen."

Erst kürzlich hat die erste Studiengruppe des neuen BA-Studiengangs Soziale Arbeit an der HSD Hochschule Döpfer ihr Studium aufgenommen. In sechs Semestern führt der generalistisch angelegte Studiengang zur staatlichen Anerkennung als Sozialarbeiter*in und Sozialpädagog*in. Das Studienmodell ist dabei speziell auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen ausgerichtet und in seiner Organisationsform einzigartig.

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Foto: HSD Hochschule Döpfer