Austausch und Vernetzung forcieren

|   Amberg-Sulzbach

AMBERG. Hilfsangebote gibt es in der Stadt Amberg viele. Doch nicht immer kennen sich die sozialen Beratungsstellen untereinander und wissen über das genaue Portfolio der anderen Einrichtungen Bescheid. Umso wichtiger ist es, sich gegenseitig kennenzulernen und in einen direkten Austausch miteinander zu treten, wie Bürgermeister Martin J. Preuß, die Leiterin des Referats für Jugend, Senioren und Soziales Susanne Augustin sowie Jürgen Griesbeck, systemischer Berater bei der pme Familienservice GmbH, deutlich machten.

Sie hießen mehr als 100 Vertreterinnen und Vertreter dieser Beratungsstellen aus Stadt und Landkreis willkommen, die auf Einladung der Stadt Amberg zu einem ersten Netzwerktreffen im Amberger Congress Centrum zusammengekommen waren. „Austausch und Vernetzung forcieren“ lautete der Auftrag für diesen Tag, dessen Ziel es letztlich war, damit den Bürgerinnen und Bürgern in ihren Lebenslagen noch besser zu helfen zu können. Um diese Idee voranzubringen, hat ein Projektteam der Stadt Amberg die im Januar 2023 erschienene Broschüre und die dazugehörige Webseite mit einer Übersicht der sozialen Beratungsstellen in Stadt und Landkreis erstellt.

Bei dem Netzwerktreffen sollte den in der Broschüre genannten Beratungsstellen nun die Chance eingeräumt werden, sich auch persönlich kennenzulernen. Außerdem stellte sich das Projektteam, bestehend aus Sabrina Liermann von der Seniorenstelle, dem Leiter der Geschäftsstelle der Bündnisse für Familie, Migration und Integration sowie Inklusion Tobias Berz, Geschäftsstellenleiterin Christine Hecht vom Netzwerk Gesundheitsregionplus Amberg/Amberg-Sulzbach, der Leiterin der Freiwilligenagentur Elisabeth Triller, Kerstin Bauer von der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen und der Koordinatorin für kommunale Integrationspolitik Andrea Schröther vor.

Nach der Präsentation der Broschüre und der dazugehörigen Homepage ging es bei dem Treffen schwerpunktmäßig um den inhaltlichen Austausch. In einem Impulsvortrag zur Bedeutung und zu den Aspekten von sozialen und institutionellen Netzwerken führte Jürgen Griesbeck fachkundig in das Thema ein. In den anschließenden Worldcafé-Workshops zu den Themen „Frauen und Familie“, „Alter und Pflege“, „Bürgerschaftliches Engagement/Integration“ und „Behinderung, Inklusion“ hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schließlich die Gelegenheit, sich innerhalb ihres Fachgebietes besser kennenzulernen und anhand verschiedener Fragen auszutauschen, um zu erfahren, welche Generalisten und Spezialisten in den unterschiedlichen Institutionen tätig sind.

Dabei waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihrem Ziel einig, dass eine unkomplizierte Soforthilfe und bedarfsgerechte Angebote wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Beratung sein müssen. Als „Ressourcenfresser“ wurden der Fachkräftemangel, finanzielle Defizite, Zeitdruck und auch der immer höher werdende Verwaltungsaufwand identifiziert. Übereinstimmend kam man schließlich zu dem Ergebnis, dass das aktive Netzwerk weiterzuführen und die Vernetzung auszubauen ist. Zudem richtete man die direkte Forderung an die Politik, in Bayern einen Bildungsurlaub einzuführen, wie er bereits in 14 Bundesländern möglich ist.

Deutlich wurde auch, dass alle Beratungsstellen ganz unabhängig von ihrem Beratungsthema mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Diese, so war man sich einig, gilt es künftig gemeinsam anzugehen. Ein konkreter praktischer Nutzen dieses Netzwerktreffens wird sich insbesondere dann einstellen, wenn sich die Mitglieder des Treffens bei ihren täglichen Belangen mit den anderen Akteuren vernetzen und austauschen. Und so lautete das einhellige Fazit: „Auftrag erfüllt!“

Zurück
Gruppenfoto Netzwerktreffen (Foto: © Michael Golinski)