Ein Vierteljahrhundert „Weihnachten im Schuhkarton“

|   Amberg-Sulzbach

AMBERG-SULZBACH. Putzige Kuscheltiere, Buntstifte und Leckereien lugen aus den weihnachtlich geschmückten Päckchen, die das Landratsamt Amberg-Sulzbach demnächst in alle Welt verschicken wird. Zum 25-jährigen Jubiläum von „Weihnachten im Schuhkarton“ unterstützt Landrat Richard Reisinger die christliche Hilfsaktion wiederum als Schirmherr - zum vierten Mal in Folge - und kündigt an, 25 Geschenkkartons auf die Reise zu schicken. „Ein Vierteljahrhundert strahlende Kinderaugen zu Weihnachten, die sonst vielleicht traurig wären. Dafür engagieren wir uns gern“, erklärt Reisinger das Engagement seiner Behörde im Jubiläumsjahr. Indes hoffen die Organisatorinnen Jedida Strobel und Gerda Zimmermann, die in Vertretung von Ulrike Straub mit zum Auftakttermin ins Landratsamt kam, auf viele Nachahmer in der Region.

25 Jahre „Weihnachten im Schuhkarton“

Seit einem Vierteljahrhundert ruft die christliche Organisation Samaritan’s Purse dazu auf, Schuhkartons mit neuwertigen Artikeln für bedürftige Kinder zu füllen. Über 8,5 Millionen Kinder durften sich seither über ein liebevoll bepacktes Geschenkpaket von „Weihnachten im Schuhkarton“ aus dem deutschsprachigen Raum freuen. „Zum Fest der Liebe die Freude mit anderen zu teilen, passt sehr gut mit dieser Weihnachtsaktion zusammen, die alle Jahre wieder von den Landkreisbürgern kräftig unterstützt wird“, betont Landrat Richard Reisinger beim Besuch der Organisatorinnen in der Stadtbrille im Landratsamt. Zum 25. Jubiläum bringt das Landratsamt selbst 25 Päckchen auf den Weg.

Post in 100 Länder

Verteilt werden die Päckchen der weltweiten Geschenkaktion an bedürftige Kinder in insgesamt mehr als 100 Ländern. Dass die Aktion weitaus mehr als einen kleinen Glücksmoment im tristen Alltag eines Kindes bedeuten kann, wissen Jedida Strobel und Ulrike Straub nur zu gut. Beide organisieren in Sulzbach-Rosenberg und in Schnaittenbach die Aktion bereits zum 10. Mal. „Neben der Freude über dieses unerwartete und oftmals erste Geschenk des Lebens erfahren die beschenkten Kinder durch die Partner vor Ort auch von Gottes Liebe“, so Jedida Strobel. Gerade in der jetzigen Krise sei diese Botschaft ein wichtiges Hoffnungszeichen.

Strahlende Kinderaugen

Die ehrenamtlich engagierte Sulzbach-Rosenbergerin erzählt davon, wie ein Schuhkarton-Geschenk Licht in die ganze Familie bringt. Da ist zum Beispiel Madalina, die vor zwei Jahren in der Republik Moldau beschenkt wurde. Nach der Weihnachtsfeier entschloss sie sich, den Kurs „Die größte Reise“ zu besuchen – ein Kurs, in dem die Kinder mehr über Gott erfahren, vergleichbar mit dem Konfirmanden-Unterricht. Das veränderte das Mädchen, bestätigt auch ihre Mutter: „Sie wurde fröhlicher und bekam ein Strahlen in den Augen.“

Zum zehnten Mal mit dabei

2011 übernahm Jedida Strobel die Aufgabe als Sammelstellen-Leiterin in Sulzbach-Rosenberg. „Mich begeistert in all den Jahren, dass es sehr viele Menschen gibt, die voller Herzblut dabei sind!“ Strobel erinnert sich an Schuhkartons „mit fliegenden Deckeln“, weil sie prall gefüllt waren mit wunderbaren Geschenken, um Kinderaugen leuchten zu lassen; oder an Leute, die mit zehn oder mehr Päckchen vor Ihrer Haustür standen. Selbst Mitarbeiter in den Annahmestellen, Erzieher und Lehrer machen sich für die Weihnachtsaktion stark. „Vielen Menschen ist es einfach ein Bedürfnis, von dem abzugeben, was sie selber haben“, besonders in diesem Krisenjahr“, so Strobel. Ihr Dank gelte all denen, die sich für „Weihnachten im Schuhkarton“ engagieren.

Jetzt mitpacken, im November abgeben

Wer selbst an diesen lebensverändernden Geschichten mitwirken möchte, kann eigene Schuhkartons weihnachtlich gestalten und mit neuen Geschenken befüllen. Packtipps und Hinweise, was nicht eingepackt werden sollte, sind im Flyer - der in vielen Geschäften und den Annahmestellen ausliegt - oder unter www.weihnachten-im-schuhkarton.org zu finden. Pro beschenktem Kind wird eine Geldspende von zehn Euro empfohlen. „Jeder Beitrag – ob klein oder groß – ist eine Investition in das Leben von Kindern. Und nur so können wir die Geschenkaktion auch künftig durchführen.“ Gerne können auch einzelne Geschenk-Spenden (z.B. Selbstgestricktes) oder Geldspenden bei Jedida Strobel oder Ulrike Straub abgegeben werden – auf Wunsch gegen Spendenquittungen. Wer keine Zeit hat, kann auch online mitpacken: www.online-packen.org. Die Kartons können während der Abgabewoche vom 9. bis 16. November 2020 in über 15 Abgabestellen im Landkreis Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg abgegeben werden.

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Landrat Richard Reisinger unterstützt zum vierten Mal als Schirmherr die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ und will im Jubiläumsjahr 25 Pakete auf die Reise schicken. Die Organisatorinnen Gerda Zimmermann (in Vertretung von Ulrike Straub) und Jedida Strobel hoffen indes auf viele Nachahmer (v. l.). (Foto: © Martina Beierl)