OBERPFALZ. Das Ausmaß der Tierliebe lässt sich daran ablesen, dass es neuesten Umfragen zufolge in Deutschland in 45 Prozent aller Haushalte mindestens ein Haustier gibt. Diese Erhebungen räumen auch mit der klassischen Vorstellung auf, dass Tiere der „Kinder- und Partnerersatz“ für Alleinstehende sind. Den Spitzenwert liefern aktuell mit 36 Prozent Haushalte, in denen drei oder mehr Personen leben.
Auf dem zweiten Rang landen 2-Personen-Haushalte mit 35 Prozent und nur 29 Prozent der Alleinlebenden gaben an, ein Haustier zu besitzen. Bestätigung gab es in den Umfragen dafür, dass sich der Anteil der Menschen mit Haustier mit steigendem Alter erhöht. Im Bereich der über 60 Jahre alten Personen sind das 25 Prozent, während nur 19 Prozent der 30- bis 39-jährigen Personen ein Haustier haben.
Welche Haustiere sind am meisten verbreitet?
Die neuesten Zahlen stammen aus einer Studie, die vom Marktforschungsinstitut SKOPOS im Auftrag des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e. V. durchgeführt wurde. Danach sind Katzen mit deutschlandweit rund 15,7 Millionen Exemplaren (verteilt auf 25 Prozent aller Haushalte) die mit Abstand beliebtesten Haustiere. Auf dem zweiten Rang landen Hunde, die in etwa 21,5 Prozent aller Haushalte anzutreffen sind. Die Gesamtzahl der als Hausgenossen gehaltenen Hunde in Deutschland beläuft sich auf rund 10,5 Millionen Tiere. Zudem gibt es rund 4,6 Millionen Kleintiere (Meerschweinchen, Hamster, Zwerghasen, Ratten und Co.) sowie etwa 3,5 Millionen in Käfigen oder Volieren als Haustiere gehaltene Vögel.
Durchschnittliche Ausgaben für Haustiere sind beachtlich
Wer sich für Hunde als Haustiere entscheidet, wird mit der Hundesteuer zur Kasse gebeten. Für Kleinhunde liegt sie bundesweit um die 100 Euro. Ein sogenannter Listenhund kann durchaus Steuerausgaben von bis 1.000 Euro pro Jahr verursachen. Welche Kosten ein Hund als Haustier verursacht, hängt noch in einer anderen Hinsicht von der jeweiligen Rasse ab. Besonders hoch fallen sie aus, wenn es sich um einen Hund handelt, der regelmäßig zum Hundefriseur muss. Das Risiko von krankheitsbedingten Kosten lässt sich schon seit einiger Zeit auf die Anbieter von Tierkrankenversicherungen abwälzen. Zudem müssen Interessenten die Kosten der Grundversorgung mit Nahrungsmitteln einplanen. Immer mehr Menschen geben gerne mehr Geld für hochwertiges Hundefutter und Leckerlies mit einer Top-Qualität aus, anstatt zum Billigfutter zu greifen. Das führt nach Auswertungen des Verbands für das Deutsche Hundewesen dazu, dass sich größere Rassehunde bevorzugt in Haushalten mit überdurchschnittlichen Einkommen finden, während sich Geringverdiener eher kleinere Hunderassen zulegen.
Welche Hunderassen werden in Deutschland bevorzugt?
Nach den Angaben des Verbands für das Deutsche Hundewesen ist die hierzulande beliebteste Hunderasse der deutsche Schäferhund. Diese Art von Vierbeinern lebt bei rund 1,05 Millionen Menschen. Hunderassen der Gattung Teckel landen mit rund 842.000 als Haustiere gehaltenen Exemplaren auf dem zweiten Rang der Liste der in Deutschland beliebtesten Hundearten. Außerdem haben die Vertreter der Gattung Terrier viele Liebhaber, denn zuletzt wurden rund 747.000 Exemplare in den Haushalten gezählt. Zudem gibt es rund 656.000 Retriever verschiedener Subtypen. Unter den Kleinhunden erfreuen sich vor allem die Pudel großer Beliebtheit. Allerdings darf die Menge der Mischlingshunde nicht unterschätzt werden. Sie leben vorrangig in Haushalten mit unterdurchschnittlichem Einkommen, deren Mitglieder sich beim Wunsch nach einem Haustier keinen Rassehund leisten können.
Entscheidung für ein Haustier gut überlegen!
All diese Daten dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Käufer von Haustieren vorschnell handeln und die Tiere später ins Tierheim gebracht werden. Aktuell sorgen in Deutschland rund 1.400 Tierheime für das Wohl von etwa 400.000 Tieren. Wer sich unsicher ist, ob er sich einen Hund als Haustier zulegen sollte, ist gut beraten, sich zuerst in einem der Tierheime als ehrenamtlicher Helfer zu betätigen. Dabei geht es nicht nur um Futterspenden, sondern auch Gassigänger sind als Helfer jederzeit willkommen. Mit etwas Glück kann man aus dem Tierheim sogar einen (nicht zur Gattung der Problemhunde zählenden) Rassehund bekommen, den man sich ansonsten gar nicht hätte leisten können.