Kulturpreis des Bezirks für Eva Karl Faltermeier

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REGENSBURG. Die Kabarettistin Eva Karl Faltermeier aus Bernhardswald, die Neumarkter Illustratorin Lena Kunstmann und das Sperger Trio aus Regensburg erhalten den diesjährigen Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz.

Den Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz in der erstmals ausgeschriebenen Sparte „Podcast“ erhält die Kabarettistin, Autorin und Texterin Eva Karl Faltermeier. Sie hat die Bezirksräte mit ihrem Podcast „EsLafft“ überzeugt, den sie auf verschiedenen Plattformen platziert. In den einzelnen Beiträgen unterhält sie sich mit spannenden Personen, denen sie mit oft unkonventionellen Fragen Persönliches wie auch Überraschendes entlockt. „Dabei wirkt Eva Karl Faltermeier erfrischend ehrlich, frech und herzlich“, so die Begründung. Entstanden ist der Podcast aus einer Unzufriedenheit mit der Berichterstattung über die Subkultur in der Region.

In der Sparte „Illustration“ überzeugte Lena Kunstmann mit ihren Collagen in einer Mischung aus digital und analog. Sie hat diese Ausdrucksform zu ihrem Markenzeichen entwickelt. Neben Werbungen und Arbeiten für Agenturen, Zeitschriften und Zeitungen illustriert sie auch Bücher. Ihre Bewerbung um den Kulturpreis zeige das breite Spektrum ihrer Fähigkeiten, ihrer Kreativität und ihrer Innovationskraft, erläutert Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl.

Im Bereich „Kammermusik“ setzte sich das Sperger Trio aus Regensburg durch. Das 2012 gegründete Trio besteht aus Verena Kronseder, Johanna Weighart und Frank Wittich und ist nach dem Kontrabassvirtuosen Johannes Matthias Sperger (1750-1812) benannt. Die Berufsmusiker widmen sich vor allem anspruchsvoller höfischer Kammermusik des 18. Jahrhunderts und zeigen zudem eine Vorliebe für die tieferen Streichinstrumente, wie Viola da Gamba – etwas Besonderes, das die Zuhörer immer wieder herausfordert. Das hohe musikalische Niveau des Trios gefiel den Bezirksräten ebenso wie ihre Verwurzelung in der Region.

Den Denkmalpreis des Bezirks Oberpfalz erhält in diesem Jahr das historische Waldlerhaus in Rettenbach-Postfelden. Das behutsam sanierte Haus aus dem Jahr 1753 ist ein gelungenes Beispiel für gute Denkmalpflege. Die Besitzer haben soweit möglich die ursprünglichen Materialien belassen und nur dort, wo es notwendig war, erneuert. Heute beherbergt das Waldlerhaus ein Hofcafé, es erfährt somit eine sinnvolle und nachhaltige Nutzung.

Daneben erhalten sowohl ein Wohnstallhaus in Sulzbürg wie auch das sogenannte Holzer-Haus in Mintraching eine Auszeichnung des Bezirks Oberpfalz für hohe denkmalpflegerische Leistungen. Das Wohnstallhaus in Sulzbürg ist eines der letzten Gebäude in der Oberpfalz mit einem sogenannten Frackdach, einer Sonderform des Satteldachs. Das Haus sei heute „ein Schmuckstück des Orts und der Region“, so Dr. Appl. Auch das Holzer-Haus in Mintraching ist ein gelungenes Beispiel für gute Sanierung. Es ist einer der letzten Vertreter der niederbayerischen Hauslandschaft in der südlichen Oberpfalz.

Der Jugend-Kulturförderpreis 2021 geht im Bereich Soziokultur an den Jugendrat der Stadt Tirschenreuth. Im Jugendrat setzen sich Jugendlichen zwischen 14 und 27 Jahren für ihre Belange in der Stadt ein. Den Jugendrat gibt es seit 2013, immer wieder finden sich jungen Menschen, um hier mitzuarbeiten und ihre Heimat mitzugestalten. Diese Nachwuchsarbeit überzeugte.

Im Bereich ästhetisch-künstlerisches Handeln gewann die KUNSTbeTRIEB Cham gGmbH mit einem sozialkreativen, digitalen Gemeinschaftsprojekt – einer Kunstwelt von Kindern und Jugendlichen. Diese erschufen in der Zeit des Lockdowns und der Kontaktbeschränkungen eine Welt im world wide web und erfüllten diese mit Leben. Dabei verarbeiteten sie ihre Ideen von einer idealen Welt.

Der Preis Im Bereich Soziokultur und ästhetisch-künstlerisches Handeln geht an das Berufliche Schulzentrum Oskar- von-Miller in Schwandorf. Ausgezeichnet wird die Schülerzeitung „W.I.R. – Weil International rockt“. Die aktuelle Ausgabe beschäftigt sich mit den Erfahrungen der aus verschiedenen Herkunftsländern stammenden Schülerinnen und Schüler mit den Themen Migration, Solidarität, Rassismus und dem Ankommen in Deutschland. Sie geben sehr persönliche Einblicke in ihre Wünsche, Hoffnungen und Ängste. Erweitert wurde das Heft jüngst mit einem Rap-Song, der die Alltags-Erlebnisse musikalisch verarbeitet und eine beachtliche Reichweite erfuhr.

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Eva Karl Faltermeier; Foto: Linda Kohl
Bild und Foto: Lena Kunstmann