Oberbürgermeister Thumann präsentiert Einsparvorschläge bei Strom und Gas

|   Neumarkt

NEUMARKT. Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann hat zusammen mit dem Geschäftsführer und Vorstand der Stadtwerke Neumarkt Dominique Kinzkofer und Stadtbaumeister Matthias Seemann eine Liste mit Energieeinsparmöglichkeiten bei der Stadt präsentiert. Insgesamt 76 einzelne Maßnahmen sind in dem Plan aufgelistet.

Sowohl aus den Bereichen Gas als auch Strom sind dabei sogar schon zahlreiche Maßnahmen realisiert, weitere sollen folgen, etwa die Abschaltung des Warmwassers in den städtischen Turnhallen, die Parkhäuser sollen nachts von 0 Uhr bis 5 Uhr geschlossen werden, um so einen stundenlangen unnötigen Stromverbrauch zu vermeiden. Und es soll auch die Straßenbeleuchtung im gleichen Zeitraum von 0 Uhr bis 5 Uhr im Stadtgebiet abgeschaltet werden, die einen erheblichen Anteil am Stromverbrauch hat. Einen weiteren großen Spareffekt gibt es, wenn die mobile Eislauffläche in den wenigen Monaten von November bis Februar nicht aufgebaut und in Betrieb genommen wird. Dadurch würden alleine 375.000 Kilowattstunden Strom einspart. Eine erhebliche Reduzierung des Gasverbrauchs würde die Stilllegung des Außenbeckens im Schlossbad bringen, ein Potenzial von rund 862.000 Kilowattsunden nicht verbrauchtem Gas wäre dabei zu erwarten. Aber auch mittelfristig umsetzbare Maßnahmen enthält der Vorschlag der Verwaltung, mit dem sich der Stadtrat in seiner Sitzung am 29.09.2022 befassen wird.

So könnten etwa die Thermostatventile in zahlreichen Grundschulen und Gebäuden ausgetauscht werden, es könnten alte durch neue Heizkessel ersetzt werden und es könnte die Beleuchtung in städtischen Gebäuden sowie im Bereich der Straßenbeleuchtung auf energiesparende LED-Beleuchtung umgestellt werden. Darüber hinaus will die Stadt aber auch noch mehr in die Energieerzeugung einsteigen. Daher hat Oberbürgermeister Thumann die Verwaltung beauftragt, mit den Stadtwerken zusammen eine Umsetzungsstrategie für Photovoltaikanlagen auf den Dächern von städtischen Gebäuden zu erarbeiten. Der Fokus liegt dabei darauf, möglichst demnächst schon die ersten Gebäude mit PV-Anlagen zu bestücken.

In dem Zusammenhang erinnerte Oberbürgermeister Thumann aber auch daran, dass die Stadt schon seit vielen Jahren im Bereich Energieeinsparung voranschreitet. Alleine durch Sanierungen und andere Optimierungen wie z. B. die intelligente Gebäudeleittechnik wurde zwischen 2010 und 2015 der Gasverbrauch der städtischen Gebäude um fast 30 Prozent und der Stromverbrauch um rund 45 Prozent gesenkt. Auch die nahezu energieautarke Kläranlage ist ein solcher Pluspunkt, mit dem die Stadt schon seit Jahren vorbildlich auf Energieeinsparung und Energieerzeugung setzt. So wurde dort z.B. im Jahr 2021 über die Klärgaserzeugung rund 6.500 Megawatt Wärme und rund 2.000 Megawatt Strom eingespart. Zudem erzeugt die Stadt etwa mit der PV-Anlage in Pölling pro Jahr rund 1.127 Megawattstunden Strom, ähnliches gilt für die PV-Anlagen auf den Dächern der Bauhofgebäude. Außerdem soll mit der geplanten PV-Anlage der Stadtwerke bei Rittershof eine weitere Energieerzeugungsmöglichkeit geschaffen werden.

Insgesamt ist die Stadt kein großer Energieverbraucher in Neumarkt. Im Vergleich, entfallen nur rund 3,5 Prozent des in der Stadt verbrauchten Stromes auf die Stadt mit ihren Einrichtungen an, beim Gas sind es 2,1 Prozent. Sobald der Stadtrat „Grünes Licht“ für die Maßnahmen gegeben hat, sollen die sofort umsetzbaren Maßnahmen schnellstmöglich realisiert werden. Auch für die mittelfristig geplanten Maßnahmen sollen die weiteren Arbeiten anlaufen.

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