REGENSBURG. (obx) - Bayerischer Wald und Böhmerwald loten gemeinsame Wege im Tourismus aus: Die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald und der neugegründete Tourismusverbund Šumava Tourismus wollen Erfahrungen austauschen und gemeinsame Initiativen auf den Weg bringen.
Mehrere Kommunen rund um den Nationalpark Šumava, also den Nationalpark Böhmerwald, gründeten im Herbst gemeinsam mit Vertretern der regionalen tschechischen Wirtschaft einen neuen Tourismusverbund: Šumava Tourismus, zu Deutsch Böhmerwald Tourismus. Das Ziel: die Region stärker gemeinsam touristisch zu vermarkten. Unterstützung erhalten die Initiatoren dabei vom Kreis Pilsen - und auch von der anderen, der bayerischen Seite der Grenze.
"Die Gründung von Šumava Tourismus ist ein wichtiger Schritt in Richtung grenzüberschreitenden und nachhaltigen Tourismus in und um die beiden Nationalparke", sagte Robert Kürzinger, Geschäftsführer der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald. Er traf jetzt erstmals mit Filip Smola zusammen, dem Bürgermeister der Gemeinde Zelezna Ruda (Markt Eisenstein) und Vorsitzender des neugegründeten Tourismusverbundes. Wie auch in der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald, könnten dort alle Mitglieder voneinander profitieren und an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, so Kürzinger. Zudem ergänze die Gründung des Tourismusverbundes die bereits bestehenden Kooperationsvereinbarungen mit der Mikroregion Šumava západ, dem westlichen Teil des Böhmerwalds.
Die beiden Nachbarregionen wollen nach eigener Aussage zukünftig noch effektiver kooperieren und die Region als Gesamtdestination auf dem internationalen Tourismusmarkt sichtbar machen. Wie erfolgreich die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Tourismus sein kann, zeigte bereits das Projekt "Grenzenlos wandern im Herzen Europas": Es erhielt 2019 einen Bundespreis in Berlin.
Die Verantwortlichen in der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald freuen sich auf die Kooperation. "Die herrliche Natur und vielfältigen Attraktionen im Grenzgebiet bieten zahlreiche Möglichkeiten für Outdoor-Urlauber, Familien mit Kindern oder auch Erholungssuchende", sagte Geschäftsführer Kürzinger. "Wir erhalten von unseren Gästen ausschließlich positives Feedback zu den grenzüberschreitenden Führungen und den angebotenen Ausflugsfahrten mit dem BöhmerwaldCourier. Solche grenzüberschreitenden Ausflüge zählen zu den Highlights vieler Urlaubsgäste", betonte er.
Ein weiteres Ziel der engeren Zusammenarbeit über die Grenze hinweg: mehr Angebote für tschechische und deutsche Gäste schaffen und diese in beiden Ländern sichtbar machen. "Zwei Länder, die sich in Sprache, Kultur, Geschichte, Kulinarik und Tradition unterscheiden, aber durch das Grüne Dach Europas, die Nationalparke, miteinander verbunden sind", formulierte es Robert Kürzinger. Das mache die Gesamtregion so interessant und unvergleichbar.