Vom Werden, Wachsen und Vergehen

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NEUMARKT. Die Stadt Neumarkt würdigt einen ihrer großen Künstler, den Kulturpreisträger von 2013 Franz Pröbster Kunzel, mit einer Sonderausstellung. „ZeitWachsenHören“ ist in den Festsälen der Residenz vom 26. März bis 1. Mai bei freiem Eintritt zu erleben.

Eigentlich hätte die Ausstellung des in Forchheim im Landkreis Neumarkt geborenen Künstlers bereits anlässlich seines 70. Geburtstags 2020 stattfinden sollen, musste aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Kunzel verwendet in seinen Installationen Materialien aus Natur und Landwirtschaft. Typisch für seine Werke sind Weidenringe, die er zu kettenartigen Gebilden zusammenfügt, oder gebündelte Schnüre mit Knotungen. Der sehenswerte „Garten des heiligen Irrsinns” auf seinem Forchheimer Bauernhof, den er seit 1996 aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr bewirtschaften kann, ist ein Gesamtkunstwerk mit einer Vielzahl von Natur-Installationen. Im Laufe der vergangenen 30 Jahre entstanden dort Objekte aus den verschiedensten Materialien wie Holz, Steinen und Metall und wurden der Vergänglichkeit preisgegeben.

Das Werden und Vergehen im Einklang mit der Natur, aber auch die Bewegung  durch den Wind und dadurch die entstehenden Geräusche sind Teil seiner Kunst. Auch als Performance-Künstler ist Kunzel bekannt. Mit wassergefüllten Blecheimern oder Percussions aus korrodiertem Eisen gestaltet er vielbeachtete Klangperformances, die man bei „Feldbegehungen“ durch seinen „Garten des heiligen Irrsinns” oder im „Haus der Schreine“ im oberen Stockwerk seines Ateliers erleben kann. Für Franz Pröbster Kunzel ist das Atelier ein Ort der Kraft, wo er zu den Wurzeln seiner Kunst und Herkunft findet. Weniger bekannt sind seine Gemälde und Grafiken in erdigen Farbtönen, organisch anmutend und ebenfalls von  der Natur inspiriert.

So werden in der Sonderausstellung unter anderem auch seine auf Filz gemalten „Reihungen“ zu sehen sein. Im Rahmenprogramm von „ZeitWachsenHören“ macht Kunzel auch das Angebot für eine Feldbegehung: Um das Wesen und die Inspiration des Künstlers besser verstehen zu lernen, ist ein Besuch im „Garten des heiligen Irrsinns” in Forchheim (etwa 15 Kilometer von Neumarkt entfernt) eine wichtige Ergänzung.

Infos gibt es beim Amt für Kultur Neumarkt, unter Telefon 09181/255-2621 und auf www.tourismus-neumarkt.de.

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Foto: Regina Weidinger