Wie viel Geld geben die Deutschen für Geschenke aus?

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OBERPFALZ. Schenken gehört zu den beliebtesten Traditionen in Deutschland. Dementsprechend viel Geld geben die Menschen jedes Jahr für Präsente aus. Die Art des Schenkens unterscheidet sich je nach Einkommen, Geschlecht, Alter und Status. Die Einblicke in die hiesige Schenkkultur sind interessant und vor allem überraschend, denn Geschenke besitzen einen sehr hohen Stellenwert in der Gesellschaft.

Steigende Ausgaben

Wie viel Geld für ein Geschenk angemessen ist, hängt sehr stark vom Zeitgeist ab. Die Ansprüche steigen und tendenziell schenken die Deutschen immer mehr. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK beläuft sich der Betrag, den die Deutschen jedes Jahr für Geschenke ausgeben, auf rund 27 Milliarden Euro. Im Schnitt wendet jeder Bürger jährlich etwa 400 Euro für Präsente auf. Laut Statistika sind es sogar 522 Euro pro Kopf. Dabei ist ein stetiger Aufwärtstrend zu beobachten. An Weihnachten sind die Ausgaben am höchsten. Ein großer Teil des Weihnachtsgeschäfts läuft über das Internet. Allgemein schenken ältere Menschen oft mehr als jüngere. Die teuersten Geschenke erhalten enge Familienangehörige. Bei Enkeln zeigen sich die Großeltern besonders spendabel. In der Regel kostet ein Geschenk für einen nahestehenden Angehörigen mindestens 50 Euro. Nur selten sind die Präsente günstiger.

Was schenken die Deutschen?

Die Zeiten, in denen sich die Menschen über originelle Geschenke freuen durften, sind leider vorbei. Die Präsente bestehen inzwischen zu 44 Prozent aus Gutscheinen und Geld. Dahinter verbirgt sich zwar jede Menge Pragmatismus, die Geschenke kommen aber dennoch nicht wirklich von Herzen. Angesichts der Fülle an unnützen Dingen sind Geldgeschenke durchaus vernünftig. Allerdings bleibt der Überraschungseffekt aus. In manchen Familien gleicht der weihnachtliche Geschenkeaustausch einer obligatorischen Geldübergabe. Das liegt vor allem an einem Mangel an guten Ideen. Da Geldgeschenke dennoch in vielen Fällen mehr Sinn machen, beschreiten immer mehr Menschen den goldenen Mittelweg und entscheiden sich für einen Kompromiss. Zum Geldgeschenk gibt es deshalb oft noch ein kleines Präsent dazu. Neben Gutscheinen und Barem stehen weiterhin Spielsachen, Süßwaren, Kleidung und Bücher hoch im Kurs. Darüber hinaus geht der Trend hin zu personalisierten Geschenken.

Welcher Betrag ist angemessen?

Welcher Betrag angemessen ist, hängt natürlich auch von der eigenen finanziellen Situation ab. Wer viel hat, kann viel schenken. Für alle anderen ist ein teures Präsent eine finanzielle Belastung. Einem langjährigen Partner schenkt man zumeist etwas im Wert von 50 bis 150 Euro. Was Eltern oder Großeltern ihren Kindern und Enkeln zu Weihnachten schenken, geht oft darüber hinaus. Hier sind Geschenke im Wert von bis zu 500 Euro nicht unüblich. Freunde und Bekannte beglückt man zumeist mit einem Geschenk, das zwischen fünf und 35 Euro kostet. Ein kleines Dankeschön ist gerade einmal zehn bis 30 Euro wert. Im Endeffekt bleibt es jedem selbst überlassen, wie viel er geben möchte.

Alternativen, die nicht viel kosten

Alternativ zu den teuren Sachgeschenken gibt es Ideen, die nicht viel kosten und dennoch die persönliche Wertschätzung zum Ausdruck bringen. Selbstgemachte Schokofrüchte am Spieß sind ebenso eine tolle Überraschung wie selbstgebackene Plätzchen und Pralinen aus eigener Manufaktur. Über ein Gedicht oder ein schönes Bild freuen sich vor allem viele Großeltern, Tanten, Onkels, Mamas und Papas. Das Prinzip, dass ältere Personen mehr schenken als jüngere, ist völlig in Ordnung und wird in vielen Familien so akzeptiert.

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