Veranstaltungen in der Oberpfalz

„Cruizzen“: Vollgas von auf Hundert

|   Region

WEIDEN / ESCHENBACH / HIRSCHAU. (asl) Es ist das Leben, das manchmal die unglaublichsten Zufälle schreibt. So auch bei der nordoberpfälzer Band „Cruizzen“, die Anfang 2013 nach über zehnjährigem Bestehen, kurz vor dem Aus stand. „Die Band hatte nur noch zwei Mitglieder“, erinnert sich Gitarrist Hubert „Captain“ Forster. „Wir wollten es irgendwie ausklingen lassen und hatten bereits schon den aktuellen Betrieb der Homepage nahezu eingestellt.“ Doch unverhofft kommt oft – just in dieser Phase flatterte Forster überraschend ein Angebot von „Pure Rock Records“ für ein neues Album auf den Tisch. Die Scheibe „Free Ride“ erschien am 5. Dezember und wird am 31. Januar 2015 im Rockmusikclub „Salute“ ab 21.30 Uhr mit einer Release-Party und einem Konzert offiziell dem Publikum vorgestellt.

 

Der für „Cruizzen“ erste Meilenstein wurde bereits im Jahr 2006 mit dem Album „Hellrocker“ gesetzt. Von da an war die Band bis zum vorerst letzten Gig im Juni 2009 vorwiegend im Süddeutschen Raum aktiv, meistens jedoch als Supporter für andere eigenständige und Tributecover-Bands. Ein absolutes Highlight in dieser Periode war der Videodreh zum Song „Crazy Dayzz“ zusammen mit der Produktionsfirma invidéa und den Nexus Studios, für den eine 20 Kilometer lange Autobahnstrecke auf der damals noch nicht fertiggestellten neuen A6 zwischen Amberg und Wernberg her musste, um eine reinrassige Roadmovie-Story mit Bikerclubs, Harleys und US-Cars erzählen zu können. „Nach sechs verrückten Jahren und vielen Gigs, Partys, Festivals, Songwriting-Sessions, aufwändigen Studioaufenthalten und einem total durch geknallten Videodreh war im Frühsommer 2012 plötzlich Schluss“, erinnert sich Forster an die letzten Jahre mit gemischten Gefühlen zurück.

 

Die beiden noch übrig gebliebenen Band-Mitglieder Alex Mayer und der „Captain“ beschlossen daraufhin Ende 2012, das Feuer trotz allem nicht ganz ausgehen und noch eine winzig kleine Sparflamme in Form einer Startseite mit den Bandkontakten, dem „Crazy-Dayzz“-Video, einigen Song-Outtakes sowie diversen Verlinkungen aus Datenbanken und Fanzines im Web weiter züngeln zu lassen. „Zum Glück haben wir das gemacht“, so der „Cruizzen“-Gitarrist. Denn im Frühjahr 2013 erreichte die Band – oder was davon noch übrig war – eine Mail von „Pure Rock Records“ mit dem Vorschlag, ein neues Album zu produzieren. „Nach vielen Gesprächen und intensiver Überlegung und Recherche entschlossen wir uns, das Wagnis einzugehen und sich Gedanken über die Umsetzung einer solch absolut einmaligen Chance zu machen“, erinnert sich Forster.

 

Nachdem das Ziel feststand, stellte man sich bei „Cruizzen“ die Frage, wie man dieses am besten erreichen könnte. Infolge dieser Überlegungen stießen kurz darauf Mike Hennig als Produzent und Gitarrist, dessen langjähriger Kollege René Baumann als Drummer und last but not least Markus Kerscher als Bass-Gitarrist zur Band, die schließlich im Juni 2013 den fünfjährigen Plattenvertrag unterschrieb, ins Studio ging und nach 15 Monaten die Scheibe „Free Ride“ in trockenen Tüchern hatte. Entstanden ist dabei ein Album mit 13 durchwegs selbstgeschriebenen Songs, die dem „Bad Ass Rock & Roll“ – wie die Band ihren Stil selbst beschreibt – vollkommen entspricht. „Wir freuen uns über den gelungenen Neustart und über das neue Album, welches nach der Bandgründung und dem Release des Debutalbums ‚Hellrocker‘ für uns nun den ersten internationalen Aufschlag in der Profi-Liga darstellt“, sagt „Captain“ Forster.

 

Ähnlich sehen das auch die ersten Kritiken, die es im Internet zu „Free Ride“ gibt. „Das Quintett bietet auf 13 neuen Songs lupenreinen Rock’n’Roll, der stellenweise seinen Ursprung in ‚Down Under‘ haben könnte. Eingängige Riffs, whiskeygetränkte, raue Vocals, eine treibende, punktgenaue Rhythmusfraktion“, heißt es unter anderem „Cruizzen“ würden – nicht nur wegen der gesanglichen Nähe zu Brian Johnson – oftmals an AC/DC erinnern. Die Slidegitarre im Titeltrack zitiere hingegen die legendären „Rose Tattoo“. Doch auch leichte Metal-Einflüsse fänden sich stellenweise in dem druckvollen, organischen Soundcocktail wieder, selbst „Iron Maiden“ haben bei den Sechs-Saitern unüberhörbare Spuren hinterlassen. „Klassischer, harter Rock’n’Roll der Extraklasse!“

 

„Ganz schön viel Lob und Vorschusslorbeeren“, scherzt Forster daher auch etwas. Auf alle Fälle wollen er und seine „Cruizzen“-Kollegen die nächsten Jahre nochmals Vollgas geben, ihrer Musik, der „schönsten Nebensache der Welt“ frönen und im Studio in Hirschau Minimum zwei weitere Alben produzieren. Weitere Informationen über „Cruizzen“ und auch Hörproben des neuen Albums „Free Ride“ gibt es auf der Band-Website unter www.cruizzen.com.

Zurück