OBERVIECHTACH. 867 Tage nach der letzten Aufführung hat das OVIGO Theater die Komödie „Eine ganz heiße Nummer“ zurückgebracht. Ursprünglich wurde das pikante bayerische Kultstück im Frühjahr 2020 erfolgreich in Pfreimd, Ursensollen, Regenstauf, Neunburg vorm Wald, Schwarzenfeld und Gleiritsch aufgeführt. Die Corona-Pandemie machte die geplante Wiederaufnahme zunächst gleich zweimal zunichte. Am vergangenen Wochenende waren die OVIGOs mit der „heißen Nummer“ nun zurück und spielten drei Mal im Schloss-Innenhof Burgtreswitz bei Moosbach.
Die allerletzten Termine folgen nun zwischen dem 30. Juni und dem 3. Juli. Dann wird „Eine ganz heiße Nummer“ zum Gewächshaus-Special in der Gärtnerei Baumer Oberviechtach. Ideal bei schlechtem Wetter: Das Dach kann geschlossen werden und schützt vor Regen. Am Samstag wird die Aufführung zudem als „Late Night Special“ erst um 22.00 Uhr beginnen.
Zum Inhalt: Waltraud, Maria und Lena stecken in tiefen finanziellen Schwierigkeiten. Der Lebensmittelladen, in dem sie bisher gearbeitet haben, macht dicht. Alle drei plagt die Angst vor der Arbeitslosigkeit. Doch so unterschiedlich die drei Frauen auch sind, eines haben sie gemeinsam: Aufgeben ist nicht ihre Sache. Stattdessen ergreifen sie die Initiative und schmieden einen Plan. Und so entsteht eine „unmoralische“ Geschäftsidee. Beherzt greifen die drei Mädels zum Hörer und tatsächlich: Nach einigen Anlaufschwierigkeiten macht die neue Telefonsex-Hotline nicht nur ihren Geldbeutel, sondern auch unzählige Männer im Dorf glücklich.
Autorin Andrea Sixt schrieb die Geschichte 2011 für das Kino. Der Film (u.a. mit Gisela Schneeberger und Monika Gruber) wurde ein deutschlandweiter Erfolg. „Wir haben aus der grandiosen Bühnenfassung ein sehr buntes, musikalisches und echt bayerisches Stück gezaubert“, so Regisseur Florian Wein. „Natürlich geht es auch um Tabuthemen und darum, wie es hinter den Schlüssellöchern in bayerischen Häusern so zugeht“, führt Wein weiter aus, der sich nicht nur auf die komödiantischen Aspekte des Stückes verlassen wollte. „Ich finde die Geschichte sehr berührend und nach wie vor aktuell. Die drei Frauen sind verzweifelt, weil ihr kleiner Dorfladen vor der Schließung steht. Die örtliche Glashütte muss dicht machen. Die großen Konzerne haben die lokale Wirtschaft zum Erliegen gebracht. Doch das Stück behandelt eben auch die Hoffnung und den Mut, etwas Neues auszuprobieren, dass im scheinbar so prüden Umfeld zunächst auf viel Gegenwehr stößt.“
Karten für die letzten Termine der „heißen Nummer“ gibt es unter anderem über www.ovigo-theater.de.