Veranstaltungen in der Oberpfalz

Film- und Kulturfestival cinEScultura vom 29. April bis zum 29. Juni 2016 in Regensburg

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REGENSBURG. Das spanischsprachige Film- und Kulturfestival cinEScultura stellt vom 29. April bis zum 29. Juni 2016 die kulturelle Vielfalt Ecuadors und der Valencianischen Gemeinschaft mit einer großen Auswahl von Filmen, Konzerten und Kunstausstellungen in Regensburg vor.

 

Aus der aktuellen internationalen Musikszene kommen einige der der angesagtesten Namen nach Regensburg. Das Eröffnungskonzert am 29. April 2016 mit Niño de Elche ist ein echtes Highlight, denn es handelt sich um das erste Konzert des Künstlers in Deutschland, der 2015 in Spanien von Presse und Publikum einhellig zum Musiker des Jahres erklärt worden ist. Die große World-Music-Künstlerin Mara Aranda bringt am 2. Mai 2016 traditionelle Musikstile des Mittelmeerraumes und der sephardischen Juden nach Regensburg. The Sir Aligator's Company trumpft am 4. Juni 2016 mit Blasmusik auf. Brass-Jazz a la española.

 

Im Kinoprogramm präsentiert cinEScultura die Arbeiten einer neuen Generation von Regisseuren, von den zwei ganz besondere Aufmerksamkeit verdienen: Miguel Abaladejo und Darío Aguirre. Im Programmteil Valencia gibt es zwei Kurzfilmsektionen mit den besten Arbeiten der letzten Jahre und eine Auswahl von ganz unterschiedlichen Filmen und Themen: Vom Drama bis zur romantischen Komödie, vom Autorenkino bis zum Horrorfilm und vom Trickfilm bis zu sozial engagierten Werken ist jedes Genre vertreten.

 

Das Besondere am im Jahr 2008 gegründeten Festival ist, dass cinEScultura Kino in in einen größeren Zusammenhang stellt, indem auch Konzerte, Ausstellungen und Lesungen aus den Gastländern stattfinden. Das Ziel ist es, den kulturellen und soziopolitischen Kontext zu verdeutlichen, Brücken zu bauen und ein besseres Verständnis für die Kultur der vorgestellten Länder zu vermitteln. Daher sind viele der Filme extra für das Festival cinEScultura vom Team auf deutsch untertitelt worden. Zum Beispiel der Film 'Das Leben geht weiter' von Fernando Fernán-Gómez. 2015 wurde dieser Film von Juan Estelrich, dem Patenkind von Fernán-Gómez restauriert und im Juli in den spanischen Kinos uraufgeführt, was einer kleinen Sensation gleichkam. Juan Estelrich und der Fernán-Gómez Spezialist José Luis Castro de Paz werden anwesend sein und sich nach der Premiere den Fragen des Publikums stellen. Eine Auswahl an Highlights im Detail:

 

Ein radikales Musikerlebnis

29. April 2016, 19 Uhr im Jazzclub Leerer Beutel: Niño de Elche im Rahmen der großen Eröffnungsfeier

 

Francisco Contreras alias „Niño de Elche“ hat mit seinen dreißig Jahren die Konzepte des Flamenco mit einer Radikalität in Frage gestellt, die ihresgleichen sucht und ist momentan einer der angesagtesten Musiker Spaniens, der sich jeglicher Klassifizierung in gängige Kategorien entzieht. Noch explosiver als die klangliche Mischung sind die subversiven Liedtexte, die von jungen spanischen Lyrikern stammen und soziale und politische Missstände schonungslos anprangern: „Niño de Elche“ protestiert gegen Korruption und Konsumwahn, die Krise der Demokratie, gegen scheinheilige Linke und gegen die Gefahren der Globalisierung. Keine leichte Kost, doch es steht außer Frage, dass er damit am Puls der Zeit ist, auch außerhalb von Spanien: In diesem Jahr wird er auf vielen internationalen Bühnen stehen, z.B. in London, Brüssel und Paris. Sein Konzert in Regensburg wird deutsch untertitelt sein.

 

Karten beim Jazzclub, Tourist-Information (Altes Rathaus), okticket.de und an der Abendkasse.

 

Ein cineastisches Meisterwerk

30. April 2016 um 20.45 Uhr in der Filmgalerie: El mundo sigue (1963) von Fernando Fernán Gómez (OmdU) und am 1. Mai 2016 um 12 Uhr in der Filmgalerie

 

Jahrzehntelang war El mundo sigue (1963) ein unbekanntes Meisterwerk, von dem zwar viele gehört, das aber kaum einer gesehen hatte. Opfer der Zensur, denn Regisseur Fernando Fernán-Gómez liefert nach der Romanvorlage von Juan Antonio de Zunzunegui eine bissige Kritik am Spanien der Franco-Zeit, in deren Zentrum eine grundsätzlich gestörte Familie steht. Aber die Handlung ist nicht der einzige Grund dafür, warum El mundo sigue heute als eines der bedeutendsten Werke der gesamten spanischen Filmgeschichte gilt. Die perfekte Fotografie, ein beeindruckend intensives Schauspiel und ein zum Teil virtuose Montage machen den Film bis heute zu einem cineastischen Erlebnis.

 

Ein Kurzfilmpreis

30. April 2016 um 18:30 in der Filmgalerie mit sechs Filmen auf der Shortlist.

 

Der Premio cinEScultura zeichnet spanischsprachige Kurzfilme aus, die ästhetisch anspruchsvoll sind und in besonderer Weise spanische oder lateinamerikanische (Film-)Kultur widerspiegeln und sich für Lehre und Forschung eignen. 2016 wird der Preis zum vierten Mal vergeben. Die Finalisten sind auch 2016 wieder so unterschiedlich und facettenreich wie in den Jahren zuvor. Gezeigt werden:

 

[i]40 aniversario (J. Enrique Sánchez)

Piel canela (Alejandro de Vega de Unceta)

Bikini (Oscar Bérnàcer)

Mañana no es otro día (David Martín de los Santos)

Un encuentro (Miguel Berzal de Miguel)

El aspirante (Juan Gautier)

Amigas íntimas (Irene Cardona)[/i]

 

Mediterrane Klangwelten

2. Mai 2016 um 20 Uhr im Jazzclub Leerer Beutel: Die große World-Music-Künstlerin Mara Aranda

Die valencianische Sängerin Mara Aranda gehört zu den international erfolgreichsten Vertreterinnen von World Music „made in Spain“. Sie begann ihre Karriere vor 25 Jahren mit Gruppen wie Cendraries und L´Ham de Foc, die auf der ganzen Welt aufgetreten sind. Seitdem lässt sie sich von der Musik ganz unterschiedlicher Epochen und Länder rund um das Mittelmeer inspirieren. Ihre Einflüsse reichen von der provenzalischen mittelalterlichen Tradition und Melodien der Sepharden bis zu Rhythmen und Instrumenten der türkischen, griechischen oder bulgarischen Folklore. Ihre neueste Arbeit Mare Vostrum (2015) zeigt auf eindrucksvolle Weise das enorme kreative Potential dieser Künstlerin. Das Mittelmeer als gemeinsamer Kulturraum ist die Idee, die hinter diesem starken Album steckt, das komplett durch Eigenkompositionen der beteiligten Musiker überzeugt.

 

Karten beim Jazzclub, Tourist-Information (Altes Rathaus), okticket.de und an der Abendkasse.

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